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Ratgeber

Abpumpen von Muttermilch

Lesezeit: ca. 3 Minuten
Überblick

Das Abpumpen von Muttermilch - so gelingt es

Das Abpumpen von Muttermilch ist ein bedeutender Bestandteil der Mutterschaft, der es stillenden Müttern ermöglicht, flexibel zu bleiben und sicherzustellen, dass ihr Baby stets Zugang zu wertvoller Muttermilch hat, auch wenn die Mutter nicht direkt stillen kann. Dieser Prozess bietet zahlreiche Vorteile, von erhöhter Flexibilität bis hin zur Erhaltung der Milchproduktion.

Vorteile des Abpumpens von Muttermilch

Das Abpumpen bietet Müttern die Möglichkeit, ihre Muttermilchvorräte zu erhöhen, während sie arbeiten, reisen oder anderen Verpflichtungen nachgehen. Dies gewährleistet, dass das Baby auch in Abwesenheit der Mutter weiterhin Muttermilch erhält, was für seine Gesundheit und Entwicklung besonders vorteilhaft ist. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Fütterungspflichten mit anderen Betreuungspersonen zu teilen. Dies stärkt die Bindung zwischen dem Baby und anderen Bezugspersonen und gibt der Mutter gleichzeitig die Möglichkeit, sich zu erholen. Zudem hilft das regelmäßige Abpumpen, die Milchproduktion aufrechtzuerhalten, insbesondere in Phasen, in denen das Baby weniger trinkt oder Mutter und Kind getrennt sind. Für Mütter, die Schwierigkeiten haben, ihr Baby direkt an der Brust zu stillen, bietet das Abpumpen eine effektive Alternative.

Herausforderungen und praktische Tipps

Trotz der zahlreichen Vorteile kann das Abpumpen auch Herausforderungen mit sich bringen. Ein häufiger Milchstau kann durch regelmäßiges Abpumpen und Massagen vermieden werden. Sollte es dennoch zu einem Stau kommen, können warme Kompressen und häufiges Abpumpen oder Stillen hilfreich sein. Wenn die Milchmenge nicht ausreicht, können Mütter die Häufigkeit des Abpumpens erhöhen oder spezielle Tees und Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren, die die Milchproduktion fördern. Auf der anderen Seite kann eine übermäßige Milchproduktion auftreten. Hier hilft gezieltes Abpumpen, um die Produktion zu regulieren. Besonders unterwegs oder bei der Arbeit kann das Abpumpen eine Herausforderung darstellen. Tragbare und leise Pumpen sowie spezielle Kleidung erleichtern das Abpumpen in öffentlichen oder geteilten Räumen.

Der richtige Zeitpunkt zum Abpumpen

Der ideale Zeitpunkt für das Abpumpen variiert je nach den Bedürfnissen der Mutter und des Babys. In den ersten Tagen nach der Geburt kann es hilfreich sein, regelmäßig abzupumpen, um die Milchproduktion zu stimulieren, insbesondere wenn das Baby zu früh geboren wurde oder Schwierigkeiten beim Stillen hat. Wenn die Mutter plant, wieder arbeiten zu gehen oder regelmäßig außer Haus zu sein, sollte sie einige Wochen vorher mit dem Abpumpen beginnen, um einen Vorrat anzulegen und das Baby an die Flasche zu gewöhnen. Viele Mütter finden, dass der beste Zeitpunkt zum Abpumpen morgens ist, da sie zu dieser Tageszeit oft die größte Milchmenge produzieren.

Die Auswahl der richtigen Milchpumpe

Die Wahl der richtigen Milchpumpe ist entscheidend und hängt von den individuellen Bedürfnissen der Mutter ab. Manuelle Pumpen sind kostengünstig, leicht und ideal für gelegentliches Abpumpen, erfordern jedoch mehr körperliche Anstrengung und Zeit. Elektrische Einzelpumpen sind effizienter und eignen sich gut für Mütter, die regelmäßig abpumpen müssen, jedoch keinen großen Zeitdruck haben. Am effizientesten sind doppelte elektrische Pumpen, die beide Brüste gleichzeitig abpumpen und dadurch viel Zeit sparen. Diese sind besonders für Mütter geeignet, die häufig abpumpen müssen, etwa wenn sie wieder arbeiten gehen oder aus anderen Gründen regelmäßig nicht stillen können. Tragbare Pumpen bieten Müttern eine diskrete und flexible Möglichkeit, unterwegs oder bei der Arbeit Milch abzupumpen.

Technik und Vorbereitung beim Abpumpen

Eine korrekte Technik beim Abpumpen ist entscheidend, um die Brüste nicht zu überlasten und effektiv Milch zu gewinnen. Vor dem Abpumpen sollten die Hände gründlich gewaschen und die Pumpe sowie alle Zubehörteile gereinigt werden. Eine sanfte Brustmassage vor dem Abpumpen kann den Milchfluss fördern. Beim Abpumpen ist es wichtig, sich bequem hinzusetzen und den Flansch der Pumpe mittig über der Brustwarze zu positionieren. Viele Pumpen haben einen Stimulationsmodus, der den Milchspendereflex anregt, bevor man in den Abpumpmodus wechselt. In der Regel dauert das Abpumpen 15 bis 20 Minuten pro Seite oder bis der Milchfluss nachlässt. Entspannung spielt eine wesentliche Rolle, um den Milchfluss zu fördern, daher können sanfte Musik, ein warmes Tuch auf den Brüsten oder das Ansehen von Bildern des Babys sehr hilfreich sein.

Lagerung von Muttermilch

Die richtige Lagerung der abgepumpten Muttermilch ist essenziell, um deren Qualität zu erhalten. Frisch abgepumpte Milch kann bei Raumtemperatur (bis 25°C) bis zu vier Stunden sicher aufbewahrt werden. Im Kühlschrank kann Muttermilch bei einer Temperatur von 4°C oder kälter bis zu vier Tage gelagert werden. Dabei sollte die Milch in einem sauberen, fest verschlossenen Behälter aufbewahrt und im hinteren Teil des Kühlschranks gelagert werden, wo die Temperatur am konstantesten ist. Beim Einfrieren kann Milch bei -18°C oder kälter bis zu sechs Monate aufbewahrt werden. Es ist ratsam, die Milch in kleinen Portionen einzufrieren, da aufgetaute Milch nicht erneut eingefroren werden sollte. Beim Auftauen sollte die Milch im Kühlschrank oder unter warmem Wasser aufgetaut werden, um Mikrowellen zu vermeiden, die ungleichmäßig erwärmen und wichtige Nährstoffe zerstören können.

Fazit

Das Abpumpen von Muttermilch ist eine wertvolle Methode, die es Müttern ermöglicht, ihre Babys auch in Abwesenheit mit Muttermilch zu versorgen und gleichzeitig ihre Milchproduktion aufrechtzuerhalten. Mit der richtigen Vorbereitung, Technik und Ausrüstung kann das Abpumpen zu einer angenehmen und effektiven Routine werden, die sowohl der Mutter als auch dem Baby zugutekommt.

Larissa-Junkert
Larissa Junkert
Staatlich anerkannte
Logopädin, B.A.
Medizinialfachberufe