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Ratgeber

Ostern mit Kindern

Lesezeit: ca. 6 Minuten
Überblick
Bastelideen und Rituale, die verbinden und stärken

Ostern ist für Kinder eine zauberhafte Zeit voller Farben, Geschichten und kleiner Wunder. Wenn die Natur erwacht und frische Blumen das Zuhause schmücken, steigt auch die Vorfreude auf das Fest: Eier werden gefärbt, Nester versteckt, Bastelideen umgesetzt. Doch Ostern bietet weit mehr als kreative Beschäftigung – es lädt Familien ein, gemeinsame Rituale zu pflegen, Kindern wichtige Werte wie Mitgefühl und Geduld näherzubringen und emotionale Stärke zu fördern. Mit liebevollen Traditionen, einer Kleinigkeit zu Ostern für Kinder und bewusst gestalteten Momenten entsteht ein Fest, das lange in Erinnerung bleibt – im Herzen und im Familienalbum.

Bastelideen für das Osterfest – Kreativität mit Herz

Für Kinder ist Basteln mehr als nur eine Beschäftigung – es ist ein Weg, sich auszudrücken, Neues zu entdecken und gemeinsam mit den Eltern schöne Momente zu erleben.
Osterhasen aus Toilettenpapierrollen – Kreatives Upcycling mit Charme
Leere Toilettenpapierrollen müssen nicht in den Müll – sie sind perfekte Bastelgrundlagen für niedliche Osterhasen. Mit etwas Bastelpapier, Kleber, Wackelaugen, Filzstiften und vielleicht einem Stück Watte für das Schwänzchen entstehen individuelle kleine Figuren, die sich wunderbar als Tischdeko, Spielobjekte oder Geschenk im Osternest eignen.
Kinder können die Farben frei wählen, Muster aufmalen oder mit Stoffresten und Knöpfen weiter dekorieren. Das Gestalten fördert nicht nur die Feinmotorik, sondern auch Kreativität und Selbstwirksamkeit: „Das habe ich gemacht!“ Besonders schön: Wenn jedes Familienmitglied seinen eigenen Hasen bastelt, entsteht ein fröhliches „Hasenrudel“ mit persönlichem Bezug. Auch kleinere Kinder können schon mithelfen – zum Beispiel beim Bekleben und Bemalen.

Eier mit Naturfarben färben – Nachhaltigkeit erleben und staunen

Das Färben von Eiern gehört zu Ostern wie der Hase zum Nest. Besonders spannend und lehrreich wird es, wenn Sie statt handelsüblicher Farbe natürliche Alternativen verwenden: Zwiebelschalen, Rote Bete, Kurkuma oder Blaukraut färben die Eier in warme, sanfte Töne – ganz ohne Chemie.
Der Prozess beginnt bereits beim Vorbereiten: Gemeinsam Zwiebelschalen sammeln, Wasser ansetzen, die Eier vorsichtig hineingeben – all das sind sinnliche Erlebnisse, die Kinder faszinieren. Besonders hübsch wird es, wenn Blätter, Blüten oder Gräser auf die Eier gelegt und mit einem alten Nylonstrumpf fixiert werden – beim Färben entstehen so natürliche Muster.
Das Ergebnis ist nicht nur schön, sondern vermittelt auch Wissen über Pflanzen, Farben und natürliche Prozesse. Und: Selbst gefärbte Eier schmecken (gefühlt) gleich doppelt so gut.

Fensterbilder & Osterkarten – Frühling gestalten und Freude schenken

Mit buntem Transparentpapier, Tonkarton, Klebestiften und Fantasie entstehen Fensterbilder, die dem Raum ein fröhliches, frühlingshaftes Flair verleihen. Ob Hasen, Küken, Ostereier oder Blumen – Kinder können die Motive nach Vorlagen gestalten oder frei erfinden. Die bunten Kunstwerke lassen sich ans Fenster kleben oder mit Garn aufhängen und zaubern auch Außenstehenden ein Lächeln ins Gesicht.
Gleichzeitig lassen sich aus den Materialien auch wunderschöne Osterkarten gestalten. Einfache Faltkarten können mit Fingerabdrücken, Stempeln, Stickern oder Zeichnungen verziert werden. Für ältere Kinder bieten sich auch Collagen oder kleine Ostergedichte an. Die Karten lassen sich persönlich überreichen oder verschicken – eine tolle Möglichkeit, Großeltern oder entfernte Verwandte einzubeziehen.
So lernen Kinder nicht nur gestalterisch zu arbeiten, sondern auch, anderen durch eine kleine Geste eine Freude zu bereiten – und das stärkt Mitgefühl und soziale Bindung.

Salzteiganhänger für den Osterstrauch – Selbstgemachte Dekoration mit Erinnerungswert

Salzteig ist ein echter Allrounder für die Bastelkiste: aus nur drei Zutaten (Mehl, Salz und Wasser) entsteht ein formbarer Teig, der sich leicht ausrollen und ausstechen lässt – perfekt für Osterfiguren wie Eier, Hasen, Küken oder Blumen. Nach dem Backen oder Lufttrocknen können die Anhänger bemalt, mit Glitzer verziert oder lackiert werden.
Durch ein kleines Loch und eine Kordel lassen sich die Anhänger wunderbar am Osterstrauch oder an Zweigen in einer Vase befestigen – eine selbstgemachte Alternative zu gekaufter Deko. Besonders schön: Jedes Jahr können neue Anhänger dazukommen – so entsteht im Laufe der Zeit ein ganz persönliches Sammelsurium mit Erinnerungswert.
Diese Bastelidee spricht viele Sinne an – kneten, ausrollen, formen, bemalen – und fördert die Konzentration, Ausdauer und Kreativität Ihres Kindes. Selbst kleine Kinder ab etwa zwei Jahren können begeistert mithelfen – etwa beim Ausstechen oder beim Verzieren nach dem Trocknen.

Rituale, die Kindern Halt geben – und Familien verbinden

Gemeinsames Osterfrühstück
Ein liebevoll gedeckter Tisch, frisches Gebäck, gefärbte Eier und frühlingshafte Deko – das Osterfrühstück ist ein Höhepunkt. Beziehen Sie Ihr Kind ein: beim Tischdecken, Eier bemalen, Blumen auswählen. So wächst die Vorfreude – und das Gemeinschaftsgefühl.

Ostereiersuche mit Ideen
Neben dem klassischen „Verstecken und Suchen“ können Sie neue Elemente einbauen: Schatzkarten, kleine Rätsel oder Bewegungsspiele machen die Suche zu einem aufregenden Erlebnis.

Geschichten vorlesen
Ostergeschichten regen zum Nachdenken an – über Neubeginn, Mut und Freundschaft. Nutzen Sie ruhige Momente für ein Vorleseritual, das Ihrem Kind Geborgenheit schenkt.

Pädagogische Impulse zu Ostern – Was Ihr Kind dabei lernt

Mitgefühl, Teilen und Hoffnung erleben

Ostern ist eine wunderbare Gelegenheit, um mit Kindern über zentrale Werte ins Gespräch zu kommen. Fragen wie „Warum teilen wir unser Osternest?“, „Wie kann ich jemandem eine Freude machen?“ oder „Was bedeutet es, anderen zu helfen?“ lassen sich gerade in dieser Zeit besonders gut kindgerecht thematisieren. Wenn Kinder lernen, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, stärkt das nicht nur ihr soziales Empfinden, sondern auch ihre emotionale Intelligenz.
Eine schöne Möglichkeit, diese Werte erlebbar zu machen, besteht darin, gemeinsam mit dem Kind ein kleines Ostergeschenk oder Nest für jemanden außerhalb der Familie zu basteln – zum Beispiel für eine Nachbarin, eine Erzieherin oder ein alleinlebendes Familienmitglied. Kinder erfahren dadurch ganz konkret: Teilen macht nicht ärmer, sondern glücklicher – und es ist schön, anderen eine Freude zu bereiten. Auch der Gedanke der Hoffnung kann an Ostern kindgerecht vermittelt werden. Vielleicht mit einem einfachen Vergleich: „Auch wenn etwas schwer ist – irgendwann wird es wieder leichter. Schau nur, wie aus dem grauen Winter der bunte Frühling wird.“ Solche Bilder bleiben im Gedächtnis – und stärken Kinder von innen heraus.

Geduld und Vorfreude üben

Kinder leben ganz im Moment – das macht sie einzigartig, stellt uns Erwachsene aber oft vor Herausforderungen, wenn es ums Warten geht. Das Osterfest bietet eine wunderbare Möglichkeit, spielerisch Geduld zu üben und die Vorfreude bewusst zu gestalten. Ein selbst gebastelter Oster-Countdown kann dabei helfen: Jeden Tag wartet eine kleine Überraschung – ein Bild, ein Rätsel, eine Bastelidee oder eine liebevolle Nachricht – die das Kind näher ans Fest heranführt.
Auch kleine Gespräche über das, was bald kommt, fördern das Zeitverständnis. Wenn bestimmte Höhepunkte – wie das Eiersuchen oder das gemeinsame Backen – bewusst angekündigt und zelebriert werden, lernt Ihr Kind: Nicht alles geschieht sofort, aber das Warten lohnt sich. So wird Geduld nicht als lästige Pflicht, sondern als Teil eines schönen Prozesses erlebt – mit einem echten Höhepunkt am Ende.

Resilienz durch Symbolik und Gespräche

Ostern erzählt, unabhängig vom religiösen Kontext, eine starke Geschichte: Die vom Übergang, vom Neubeginn, vom Überwinden schwieriger Phasen. Gerade Kinder, die vielleicht kürzlich krank waren, einen Umzug erlebt haben oder mit anderen Veränderungen umgehen müssen, können durch diese Symbolik emotionale Stärke – also Resilienz – aufbauen. Ein einfacher Satz wie „Weißt du noch, als du krank warst? Jetzt geht es dir wieder gut – wie der Frühling nach dem Winter“ verbindet Erfahrung mit einer verständlichen Bildsprache.
Auch Geschichten von mutigen Tieren oder Kindern, die Herausforderungen meistern, sind wertvolle Impulse. Kinder identifizieren sich mit solchen Figuren und übernehmen ihre Stärke im Spiel oder im Alltag. Unterstützend wirken kleine Rituale: Eine gemeinsam angezündete Kerze, das Aussprechen von Wünschen oder Hoffnungen, ein kurzer Moment der Stille vor dem Osterfrühstück – all das hilft Kindern, sich selbst zu spüren, Gefühle zuzulassen und sie besser einzuordnen.

Selbstwirksamkeit erleben durch Mitgestaltung

Kinder haben ein tiefes Bedürfnis danach, aktiv zu sein, mitzugestalten und Entscheidungen zu treffen. Wenn sie das Osterfest nicht nur konsumieren, sondern als etwas erleben, das sie mitgestalten dürfen, stärkt das ihr Selbstwertgefühl auf nachhaltige Weise. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Bastelideen zu wählen, eine Aufgabe fürs Osterfrühstück zu übernehmen – etwa Servietten falten, Tischkarten malen oder die Blumendeko arrangieren – oder eigene Versteckideen für die Eiersuche beizusteuern.
So entsteht ein echtes Miteinander: Ihr Kind erlebt, dass seine Ideen zählen, dass es Verantwortung übernehmen kann und dass es durch eigenes Handeln etwas bewirken darf. Genau darin liegt der Kern von Selbstwirksamkeit – ein Fundament für gesunde Persönlichkeitsentwicklung, das lange über Ostern hinaus trägt. Das Fest wird dadurch nicht nur schöner, sondern auch bedeutsamer – für Sie und Ihr Kind.

Eine Kleinigkeit zu Ostern – Kinderherzen einfach erfreuen

Viele Eltern fragen sich: Was ist eine passende Kleinigkeit zu Ostern für Kinder?

Die Antwort: Etwas, das von Herzen kommt – nicht vom Preisschild. Das kann sein:

  • Ein kleines Bilderbuch, passend zur Jahreszeit oder mit einer Ostergeschichte
  • Straßenkreide oder ein Set Fingerfarben, die Lust auf draußen und Kreativität machen
  • Ein Päckchen Blumensamen, das zum Pflanzen und Beobachten einlädt – etwa Sonnenblumen, Kresse oder Wildblumen
  • Ein handgeschriebener Gutschein, zum Beispiel für einen gemeinsamen Ausflug, einen „Wunsch-Nachmittag“ oder ein Picknick im Park
  • Ein selbst gebasteltes Memory-Spiel, bei dem das Kind sogar mithelfen kann
  • Ein Holzpuzzle oder ein kleines Bastelset, das altersgerecht fördert
  • Ein Osterei aus Filz oder Stoff, das jedes Jahr wiederverwendet werden kann
  • Ein personalisierter Holzlöffel oder Eierbecher, vielleicht mit dem Namen eingraviert oder bemalt
  • Ein Familienfoto in einem selbst gestalteten Rahmen – eine ganz persönliche Erinnerung
  • Ein Mini-Taschenlampenbuch für abendliche Vorlesemomente im Bett

Auch Süßigkeiten dürfen natürlich im Osternest nicht fehlen – aber sie müssen nicht im Mittelpunkt stehen. Vielleicht gibt es stattdessen selbst gebackene Kekse in Hasenform oder eine kleine Schokoprämie als Belohnung nach der Eiersuche?

Wichtig ist nicht der materielle Wert, sondern die liebevolle Geste. Eine Kleinigkeit zu Ostern für Kinder darf persönlich, verspielt, kreativ oder nützlich sein – solange sie zeigt: „Du bist mir wichtig.“ Besonders dann, wenn sie mit einer Geschichte, einem Ritual oder einem gemeinsamen Moment verbunden ist, wirkt sie nachhaltig und emotional stärkend.

Wer Geschenke mit Herz statt mit Hektik auswählt, schenkt nicht nur etwas zum Auspacken – sondern bleibende Erinnerungen.

Ostern mit Kindern ist mehr als Basteln und Eiersuche. Es ist eine Zeit, in der Sie mit einfachen Mitteln Werte, emotionale Stärke und Selbstvertrauen fördern können. Kinder brauchen keine große Inszenierung – sie brauchen echte Erlebnisse, liebevolle Rituale und das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Ob Sie gemeinsam basteln, Geschichten lesen oder einfach zusammen lachen – es sind die kleinen Dinge, die zählen. Und manchmal reicht wirklich eine Kleinigkeit zu Ostern, um Kinder glücklich zu machen.

Ostern bewusst gestalten – für Herz, Hand und Hirn​

Ostern mit Kindern ist mehr als Basteln und Eiersuche. Es ist eine Zeit, in der Sie mit einfachen Mitteln Werte, emotionale Stärke und Selbstvertrauen fördern können. Kinder brauchen keine große Inszenierung – sie brauchen echte Erlebnisse, liebevolle Rituale und das Gefühl, ernst genommen zu werden.
Ob Sie gemeinsam basteln, Geschichten lesen oder einfach zusammen lachen – es sind die kleinen Dinge, die zählen. Und manchmal reicht wirklich eine Kleinigkeit zu Ostern, um Kinder glücklich zu machen.

Angelika-Baak
Angelika Baack
Dipl.-Ernährungswissenschaftlerin,
Zertifizierte Ernährungsberaterin