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2 | Kontinent der Erziehung

2.4 Die Rolle als Vorbild

Für Kinder sind ihre Eltern große Helden mit unbeschreiblichen Fähigkeiten. Was Mama und Papa schon alles können, ist für Kinder meist unfassbar. Die Aufmerksamkeit, die sie ihren Eltern entgegenbringen, ist ein Bestandteil davon, wie sie ihre Umwelt kennenlernen. Die Nachahmungsfreude, die Lust am gemeinsamen Imitieren ist in den ersten Lebensjahren nicht zu übersehen. Mit voller Begeisterung betrachten Kinder ihre Eltern und geben ihr Bestes darin, genauso zu stehen und zu reden wie die Großen um sie herum.

2.3 Frühforderung und sensible Phasen

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass sich das menschliche Gehirn besonders in den ersten Lebensjahren rasant entwickelt. In der Öffentlichkeit ist jedoch das Bewusstsein, dass wichtige Grundbausteine in der frühkindlichen Phase gelegt werden, überraschend schwach ausgeprägt. Zwar spricht man über frühkindliche Bildung, Frühförderung oder sensible Phasen, doch was darunter zu verstehen ist, warum dieses Thema von öffentlichem Interesse ist, wird selten thematisiert. Eltern wollen ihre Kinder für eine Welt von morgen vorbereiten. Sie versuchen, ihren Kinder die besten Startmöglichkeiten zu bieten und wollen am besten schon vor dem Startschuss Richtung Zielgerade sprinten. Doch was bedeutet dieser „Förderwahn“? Was heißt es, sensible Phasen oder kritische Perioden in der Entwicklung seines Kindes zu begleiten? Muss die Kindheit nun auf Effizienz aufbauen, auf Vorteile, die später ihre Früchte tragen? Der Ursprung einer solchen Idee liegt in der erhöhten Aufmerksamkeit für sensible Phasen bzw. neuronale Zeitfenster. Aufgrund des großen Potenzials des kindlichen Gehirns und dem heutigen Wissen über neuronale Fenster finden sich Angebot und Nachfrage in Kursen zur Frühförderung. In diesem Land verschaffen wir uns einen Überblick. Was brauchen Kinder, die in eine Welt hineinwachsen, die bezeichnend schnell ihre Farben wechseln kann? Genau hier beginnt unsere Reise durch die Frühförderung.

2.2 Erziehung und Beziehung

Jedes Kind strebt von Natur aus nach einer gelungenen Beziehung, aus der heraus die Grundbausteine für ein Gefühl nach Geborgenheit, emotionaler Feinfühligkeit, Sicherheit und körperlichem Wohlbefinden sowie der daraus entstehenden Beziehung zueinander erwachsen. Findet ein Kind diese Beziehung, haben wir die Weichen für eine Zukunft gestellt, in der das Kind zu Autonomie, Individualität und einer starken Persönlichkeit gelangt.

2.1 Erziehungsziele und Grundsätze

Den heutigen Erziehungsstilen und dem individuellen Wunsch der Eltern nach gut erzogenen Kindern mangelt es nicht an Vielfalt. Die kunterbuntesten Formen der Erziehung wurden propagiert, als Heilmittel angepriesen und später wieder verworfen. Auch heute ist eine einheitliche Vorgehensweise für alle Eltern fast unmöglich. Ein jeder hat individuelle Charakterzüge und Vorstellungen, die ihn dazu bewegen, auf eintretende Ereignisse im Familienleben grundverschieden zu reagieren. Kinderjahre verlaufen rasant, schnell lernen Ihre Kinder das Laufen, die ersten Worte zu sprechen und ihre eigenen Gedanken zu äußern. Genauso beständig verändern sich die Herausforderungen unserer Zeit und die Fähigkeiten, die wir heute brauchen, können morgen schon wieder veraltet sein. Woran also orientieren sich Kinder heute wie morgen? Stellen wir uns der Frage, was eine gute Erziehung ausmacht, erkennen wir, dass sich die Antwort darauf nicht einfach aus dem Ärmel schütteln lässt. Das Wort Erziehung wurde gewissermaßen zu einem Sammelbegriff aller Bemühungen, die Sie aufbringen können, um Ihrem Kind etwas mit auf seine Reise zu geben. Ein Begriff, der versucht zu beschreiben, welche Einflüsse Eltern auf ihr Kind haben und mit welchen Mitteln sie versuchen diese umzusetzen.