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Ratgeber

Tipps zum Trösten

Lesezeit: ca. 3 Minuten
Überblick

Tipps zum Trösten - Einfühlsam und Verständnisvoll

Das Trösten von Kindern ist eine wichtige Aufgabe für Eltern und Betreuungspersonen, da Kinder in ihren ersten Lebensjahren oft emotionale Unterstützung benötigen, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Kinder erleben viele neue und manchmal überwältigende Situationen, die Ängste, Wut oder Traurigkeit auslösen können. Der Umgang mit diesen Emotionen ist entscheidend für ihre emotionale und soziale Entwicklung. In diesem Beitrag werden verschiedene Tipps vorgestellt, wie man Kinder effektiv trösten kann, um ihnen dabei zu helfen, ihre Gefühle zu verarbeiten und sich wieder zu beruhigen.

Ruhe bewahren und Geduld zeigen

Wenn ein Kind aufgeregt, wütend oder traurig ist, ist es wichtig, dass die betreuende Person selbst ruhig bleibt. Kinder reagieren stark auf die Emotionen ihrer Eltern oder Betreuer, und eine ruhige, entspannte Haltung kann ihnen helfen, sich ebenfalls zu beruhigen. Es ist normal, dass das Trösten Zeit in Anspruch nimmt, daher ist Geduld unerlässlich. Durch ruhiges Atmen und eine entspannte Körperhaltung können Erwachsene dem Kind ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

Körperliche Nähe und Berührung anbieten

Körperliche Nähe ist eine der effektivsten Methoden, um ein Kind zu trösten. Eine Umarmung, das Halten der Hand oder das sanfte Streicheln des Rückens kann dem Kind das Gefühl geben, geliebt und geschützt zu sein. Körperliche Berührung löst die Ausschüttung von Oxytocin, einem Wohlfühlhormon, aus, das dem Kind hilft, sich zu beruhigen und Stress abzubauen.

Zuhören und Gefühle benennen

Es ist wichtig, dem Kind zuzuhören und seine Gefühle ernst zu nehmen. Versuchen Sie, in einer ruhigen und beruhigenden Stimme zu sprechen, um das Kind zu ermutigen, seine Emotionen auszudrücken. Indem man die Gefühle des Kindes in Worte fasst, zum Beispiel „Ich sehe, dass du sehr traurig bist“ oder „Du scheinst wirklich wütend zu sein“, fühlt sich das Kind verstanden und ernst genommen. Dies hilft ihm, seine Emotionen besser zu verstehen und zu verarbeiten.

Ablenkung durch positive Aktivitäten

Manchmal kann Ablenkung eine wirksame Methode sein, um ein Kind zu trösten, insbesondere wenn es schwierig ist, die Ursache der Aufregung sofort zu beseitigen. Das Anbieten einer Lieblingsbeschäftigung, wie zum Beispiel Malen, Lesen oder Spielen, kann dem Kind helfen, sich von den negativen Gefühlen abzulenken und sich auf etwas Positives zu konzentrieren. Aktivitäten, die Freude bereiten, können die Stimmung des Kindes heben und ihm helfen, sich schneller zu beruhigen.

 

Rituale und Routinen einhalten

Rituale und Routinen geben Kindern ein Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Wenn ein Kind verärgert oder aufgeregt ist, kann das Zurückkehren zu vertrauten Ritualen – wie dem Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte oder dem Singen eines Lieblingsliedes – beruhigend wirken. Solche Rituale signalisieren dem Kind, dass alles in Ordnung ist und geben ihm ein Gefühl von Normalität.

 

Atemübungen und Entspannungstechniken

Auch Kinder können von einfachen Atemübungen profitieren, um sich zu beruhigen. Eine einfache Methode besteht darin, das Kind dazu zu ermutigen, langsam und tief ein- und auszuatmen. Man kann dies spielerisch gestalten, indem man das Kind dazu auffordert, wie eine Blume zu schnuppern (tief einatmen) und dann den Kerzenschein auszupusten (langsam ausatmen). Solche Übungen helfen dem Kind, sich auf seinen Atem zu konzentrieren und den Körper zu entspannen.

Verständnis und Mitgefühl zeigen

Es ist wichtig, das Kind wissen zu lassen, dass es in Ordnung ist, traurig, wütend oder ängstlich zu sein. Diese Emotionen sind ein normaler Teil des Menschseins, und das Kind sollte sich sicher fühlen, sie auszudrücken. Eltern und Betreuer sollten Verständnis und Mitgefühl zeigen und dem Kind versichern, dass es geliebt wird, egal wie es sich gerade fühlt. Sätze wie „Es ist okay, traurig zu sein. Ich bin hier bei dir“ können dem Kind Trost und Sicherheit bieten.

Ursachen für das Unwohlsein verstehen

Manchmal ist es hilfreich, die Ursache des Unwohlseins zu verstehen, um besser auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen zu können. Wenn das Kind alt genug ist, kann man es direkt fragen, was es bedrückt. Bei jüngeren Kindern kann es helfen, auf nonverbale Hinweise zu achten, wie Körperhaltung oder Gesichtsausdrücke, um zu verstehen, was das Kind belastet. Sobald die Ursache bekannt ist, kann gezielt darauf eingegangen werden, um das Problem zu lösen oder zumindest zu lindern. 

Positives Verhalten bestärken

Wenn das Kind beginnt, sich zu beruhigen und positive Verhaltensweisen zeigt, ist es wichtig, dieses Verhalten zu loben und zu bestärken. Ein einfaches „Du machst das sehr gut“ oder „Ich bin stolz auf dich, wie ruhig du jetzt bist“ kann das Selbstvertrauen des Kindes stärken und ihm zeigen, dass es in der Lage ist, seine Emotionen zu kontrollieren.

Fazit

Das Trösten von Kindern erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld und die Fähigkeit, die emotionalen Bedürfnisse des Kindes zu erkennen. Durch die Anwendung dieser Tipps können Eltern und Betreuer Kindern helfen, ihre Gefühle zu verarbeiten, sich sicher zu fühlen und schneller zur Ruhe zu kommen. Eine liebevolle und verständnisvolle Herangehensweise ist dabei der Schlüssel, um Kindern in schwierigen Momenten den nötigen Trost zu spenden und ihre emotionale Entwicklung positiv zu beeinflussen.

Sonnleitner
Susanne Sonnleitner
Familylab-Seminarleiterin,
Naturpädagogin,
Familienpflegerin