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Ratgeber

Zahnen

Lesezeit: ca. 4 Minuten
Überblick
Zahnen - Eine der ersten großen Herausforderungen im Leben eines Babys

Das Zahnen ist eine der ersten großen Entwicklungsphasen im Leben eines Babys und kann sowohl für das Kind als auch für die Eltern eine herausfordernde Zeit sein. In der Regel beginnt das Zahnen zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat, kann aber auch früher oder später einsetzen. Um das Baby auf diesen Prozess vorzubereiten und es während des Zahnens optimal zu unterstützen, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Eltern ergreifen können.

Anzeichen für das Zahnen erkennen

Bevor die ersten Zähne sichtbar werden, zeigen Babys oft bestimmte Anzeichen, die auf das bevorstehende Zahnen hinweisen. Zu den häufigsten gehören:

  • Vermehrtes Sabbern: Babys beginnen oft stark zu sabbern, wenn die Zähne im Kiefer nach oben drücken.
  • Beißverhalten: Das Baby versucht, auf allem zu kauen, was es in die Hände bekommt, um den Druck im Kiefer zu lindern.
  • Geschwollenes Zahnfleisch: Das Zahnfleisch kann gerötet und geschwollen sein, manchmal ist auch ein kleiner weißer Punkt, der zukünftige Zahn, sichtbar.
  • Reizbarkeit und Unruhe: Zahnen kann unangenehm sein, sodass das Baby häufiger weint und schlecht schläft.
  • Leicht erhöhte Temperatur: Eine leicht erhöhte Körpertemperatur ist beim Zahnen nicht ungewöhnlich, sollte aber überwacht werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Obwohl Eltern den Zeitpunkt des Zahnens nicht beeinflussen können, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, um den Prozess so angenehm wie möglich zu gestalten:

  • Beißringe anbieten: Ein Beißring, der im Kühlschrank gekühlt wurde, kann dem Baby helfen, den Druck und die Schmerzen im Zahnfleisch zu lindern. Der Kühleffekt wirkt beruhigend und kann Schwellungen reduzieren.
    Sanfte
  • Zahnfleischmassage: Das Massieren des Zahnfleischs mit einem sauberen Finger oder einer speziellen Babyzahnbürste kann ebenfalls Linderung verschaffen.
  • Hygiene beachten: Da Babys während des Zahnens oft alles in den Mund nehmen, ist es wichtig, dass Spielzeuge und Beißringe regelmäßig gereinigt werden, um Infektionen zu vermeiden.

Unterstützung während des Zahnens

Wenn das Zahnen begonnen hat, können Eltern durch verschiedene Maßnahmen helfen, die Beschwerden des Babys zu lindern:

  • Kühlende Beißringe und Tücher: Geben Sie dem Baby gekühlte Beißringe oder ein kaltes, feuchtes Tuch, auf dem es kauen kann. Dies hilft, das Zahnfleisch zu beruhigen.
  • Schmerzlindernde Gele: In der Apotheke sind spezielle Zahnungsgels erhältlich, die auf das Zahnfleisch aufgetragen werden und kurzfristig betäuben können. Diese sollten jedoch sparsam und nach Rücksprache mit dem Kinderarzt verwendet werden.
  • Ablenkung durch Spiel: Manchmal hilft es, das Baby durch sanftes Spielen, Singen oder Kuscheln abzulenken, um die Zahnungsschmerzen erträglicher zu machen.
  • Schmerzmittel: Bei starken Schmerzen oder Fieber kann in Absprache mit dem Kinderarzt ein kindgerechtes Schmerzmittel verabreicht werden. Paracetamol oder Ibuprofen in altersgerechter Dosierung können hier helfen.
Erste Zähne richtig pflegen

Sobald der erste Zahn durchgebrochen ist, beginnt die Zahnpflege. Schon ab dem ersten Zahn sollte das Baby an eine regelmäßige Zahnhygiene gewöhnt werden:

  • Zahnbürste und Zahnpasta: Verwenden Sie eine weiche Babyzahnbürste und eine erbsengroße Menge fluoridhaltiger Zahnpasta, um die Zähne zweimal täglich zu putzen.
  • Zahnarztbesuch: Es ist ratsam, frühzeitig einen Zahnarztbesuch einzuplanen, um die Zahngesundheit des Babys von Anfang an zu überwachen und eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Ernährung während des Zahnens

Während des Zahnens kann sich die Ernährung des Babys verändern, da es möglicherweise weniger Appetit hat oder Schwierigkeiten beim Essen verspürt. In dieser Zeit ist es hilfreich, kühle und weiche Speisen wie Joghurt, Apfelmus oder pürierte Früchte anzubieten, die das gereizte Zahnfleisch beruhigen und leicht zu essen sind. Auch festes, aber nicht zu hartes Fingerfood, wie gekühlte Gurkenstücke oder Karottenstifte, kann dem Baby helfen, das Bedürfnis nach Kauen zu stillen und gleichzeitig das Zahnfleisch sanft zu massieren. Dabei sollte man auf zu harte Nahrungsmittel verzichten, um das empfindliche Zahnfleisch nicht zusätzlich zu reizen

Geduld und Verständnis

Das Zahnen ist für viele Babys ein unangenehmer Prozess, der oft mit Schmerzen, Schlafproblemen und Unruhe einhergeht. Während dieser Zeit können Eltern eine entscheidende Rolle spielen, indem sie besonders geduldig und verständnisvoll auf die Bedürfnisse ihres Kindes eingehen. Viel Nähe, Liebe und Trost können dem Baby helfen, diese herausfordernde Phase zu meistern. Neben emotionaler Unterstützung ist es auch hilfreich, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Beschwerden zu lindern. Regelmäßige Pausen und ein möglichst ruhiger Tagesablauf tragen ebenfalls dazu bei, Stress für das Baby und die Eltern zu reduzieren. Schließlich ist es wichtig, dass Eltern auch auf sich selbst achten und Unterstützung suchen, wenn sie diese benötigen, um mit den eigenen Herausforderungen während dieser intensiven Phase umgehen zu können.

Emotionaler Support für die Eltern beim Zahnen des Kindes

Das Zahnen kann für Eltern eine anstrengende Phase sein, da es das Baby unruhig und oft weinerlich macht. In dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Eltern auf ihre eigene Selbstfürsorge achten. Pausen und kurze Momente der Entspannung sind entscheidend, um Kraft zu tanken, und dabei kann Unterstützung durch Familienmitglieder sehr hilfreich sein. Der Austausch mit anderen Eltern, die ähnliche Erfahrungen machen, kann ebenfalls entlastend wirken. Es hilft oft zu wissen, dass man mit den Herausforderungen nicht allein ist. Geduld und Verständnis sind dabei essenziell, denn es ist normal, dass das Baby in dieser Zeit mehr Aufmerksamkeit und Zuneigung braucht. Mit viel Geduld und Fürsorge können Eltern ihrem Kind helfen, diese Phase zu meistern.

Häufige Mythen und Fakten zum Zahnen

Es gibt viele Missverständnisse rund um das Zahnen.

a) Mythos: Zahnen verursacht hohes Fieber
Fakt: Leicht erhöhte Temperatur kann vorkommen, hohes Fieber jedoch nicht und sollte ärztlich abgeklärt werden.
b) Mythos: Durchfall ist normal beim Zahnen
Fakt: Leichter weicher Stuhl kann auftreten, echter Durchfall ist jedoch nicht typisch und kann auf Infektionen hinweisen.
c) Mythos: Je früher die Zähne kommen, desto intelligenter das Kind
Fakt: Der Zeitpunkt des Zahnens sagt nichts über die Intelligenz oder Entwicklung des Kindes aus.
d) Mythos: Alkohol auf dem Zahnfleisch hilft
Fakt: Alkohol kann für Babys gefährlich sein und sollte niemals zur Schmerzlinderung verwendet werden.

Hallass-Yvonne
Yvonne Hallass
Gymnasiallehrerin