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9 | Kontinent der Ernährung

9.3 Beikost und optimierte Mischkost

Das Wort „ernähren“ stammt von dem lateinischen Begriff „nutritio“ ab und bedeutet schlichtweg „nähren“*. Doch welche Bedeutung können wir der Ernährung als 4kids-Eltern zumessen? Welche Verantwortung tragen wir in diesem Feld der Erziehung und wie gehen wir damit um? Der wichtigste Baustein und das Ziel einer kindergerechten sowie gesunden Ernährung sind, das Wachstum und die Entwicklung unseres Kindes zu ermöglichen und optimal zu fördern. Doch nicht nur das: Gesunde Essgewohnheiten beugen ernährungsbedingten Erkrankungen (z. B. Diabetes) vor. Bereits im Mutterleib entsteht eine nachhaltig gesunde und förderliche Prägung der Ernährungspräferenzen. Eine Reihe von Ansprüchen zeigt sich uns so auf – und wir werden gemeinsam entdecken, wie diese kinderleicht im Alltag umgesetzt werden können. Denn lassen sie uns eines nicht vergessen: Essen ist ein Genuss und soll Eltern sowie Kindern Spaß machen.
Auf Entdeckungsreise – neue Geschmäcker und Lebensmittel für mein Kind

9.2 Grundsätze für die Ernährung

Süßigkeiten und zuckerhaltige Lebensmittel im Allgemeinen locken Kinder mit ihrem kinderfreundlichen Aussehen und ihrem zuckerüberzogenen Geschmack, sind aber alles andere als kinderfreundlich. Im Land der Ernährungspsychologie lernen wir, dass die Vorliebe zum Süßen ein angeborener Mechanismus ist. Bevor wir uns mit den tatsächlichen Nährwerten auseinandersetzen, gibt es einige wichtige Besonderheiten, die vor jeder grundsätzlich gesunden Ernährung in Bezug auf Kinder stehen. Die (gesunden) Lebensmittel an sich kommen meist an zweiter Stelle, vordergründig stehen Punkte wie Vorbildfunktion, Schmackhaftigkeit und das Wort gesund. Diese Erkenntnisreise gehen wir gemeinsam.

9.4 Muttermilch und Stillen

Muttermilch ist ein wahres Wundermittel und in den ersten 6 Monaten die beste Nahrung für Ihr Baby, da es dadurch essenziell wichtige Nährstoffe für das Wachstum und die Abwehr erhält. Heute wissen wir, dass die Zusammensetzung und Menge der Muttermilch von Natur aus exakt auf das Baby abgestimmt sind. Ein sattes Baby wird zudem nicht weitertrinken, und für ein hungriges Baby wird immer ausreichend Milch auf ganz natürliche Art produziert (worauf wir später näher eingehen werden). Wenn die Mutter selbst genug isst und trinkt und genügend Stillzeiten in Ihren Alltag integriert, sind die Sorgen, dass das eigene Baby zu wenig Muttermilch bekommt, meist unbegründet. Jedoch kann es zu verschiedenen Startschwierigkeiten kommen, vor allem zum Stillbeginn. Wenn Mütter aus medizinischen oder persönlichen Gründen nicht an der Brust stillen, stellen die Pre-Anfangsnahrung oder die 1er-Nahrung eine Alternative dar. Weiterführende Informationen zur Flaschennahrung finden Sie am Ende unserer Reise.

9.1 Ernährungspsychologie

Der Ort, an dem wir unsere Geschmacksvorlieben entwickeln, ist in den meisten Fällen das Elternhaus. Zwar lässt sich über den Geschmack bekanntlich streiten und am Ende sind Geschmacksvorlieben auch immer individuell. Jedes Kind entwickelt unterschiedliche Abneigungen und Vorlieben. Die Esskultur der Familie legt einen großen Rahmen um die Ausbildung des individuellen Geschmacks eines Kindes. Denn sie verfügt über das Angebot, sprich das, was auf den Tisch kommt. So gibt es genetische und entwickelte Geschmacksvorlieben. Bereits im Mutterleib gibt es die erste Prägung des Geschmacks, durch das Fruchtwasser aufgenommen. Ernährung beginnt nicht nur im Körper zu wirken, sondern ebenso in unseren Köpfen. Aromen, Textur und Farbe, der Geruch und die Bekanntheit, ob das Nahrungsmittel süß oder salzig, ob von den Eltern verboten oder erlaubt, dass alles kann den Bezug zur Nahrung beeinflussen. Essen ist ein Lernprozess und deshalb sind auch schlechte Ernährungsgewohnheiten über viele Jahre erlernt.