3.4 Bindung und Neugierde
Das erste Mal die eigene Lebensumwelt entdeckt, das erste Mal riesige Wälder erkundet, das erste Mal den Himmel bestaunt. Neugier aus Sicht des Kindes heißt seine Welt zu erkunden und diese verstehen zu wollen. Ein Forscherdrang und Neugierverhalten, das Kindern als inneres Bedürfnis beiwohnt, sie dazu bewegt, aus dem Unbekannten Bekanntes werden zu lassen. Von Geburt an ist diese Neugierde ein Teil des Lebens; bereits bei Säuglingen, die auf tüchtige Weise versuchen Kontakt mit ihrer Umwelt aufzunehmen, ist dies zu erkennen. Dabei wächst die kindliche Entdeckungslust von Tag zu Tag und zwar mit zunehmender Selbstständigkeit. Manchmal wird es auch besorgniserregend für Kinder, beispielsweise dann, wenn sie sich unsicher fühlen oder die Übersicht verlieren und schnell Beruhigung bei ihren Eltern suchen. Jedes freie Spiel, jede Entdeckungstour beginnt nur dann, wenn Kinder ein Gefühl der Sicherheit durchströmt. Diese Ruhe, dieses Gefühl nach Geborgenheit, auch in unbekanntem Terrain, sind wichtige Voraussetzungen, um sich aufgeschlossen gegenüber Neuem zu zeigen – eine wichtige Schlüsselerfahrung für Kinder. Ein ständiges Zusammenspiel zwischen Erkundung und der Suche nach Nähe.