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5 | Kontinent der Kinder

5.4 Emotionale Intelligenz

Lesezeit: ca. 25 Minuten
Überblick
„Bist du wütend, traurig, enttäuscht?“ „Bist du zufrieden, begeistert, überrascht?“

Die Welt eines Kindes ist lebensfroh, voller Gefühl und auf die Suche nach Liebe und Zuneigung ausgerichtet. In einer solchen Welt, in der die Erlebnisse eines Tages in gefühlvolle Erfahrungen umgemünzt werden, bringen die täglichen Eindrücke eines Kindes auch immer ein Spektrum an Emotionen mit sich. Die Intensität, mit der Kinder ihre ersten Gefühle durchleben, ist erstaunlich und zeigt sich in den verschiedenen Phasen ihres Lebens durchaus wieder. In diesem Land stellen wir uns der Herausforderung, die emotionale Entwicklung Ihres Kindes zu begleiten, ihnen zu helfen, ihre eigenen Gefühle zu erkennen, sie zu regulieren und bestenfalls den Umgang mit Stresssituation und emotionalen Impulsen zu verstehen. Dabei nutzen wir Erkenntnisse aus der Forschung und bekannte, in Lebensjahren aufgegliederte Entwicklungsverläufe. Bevor wir näher auf die Meilensteine der Emotionsentwicklung bei Säugling und Kleinkind eingehen, sowie hilfreiche Tipps und Ratschläge im Umgang mit diesen erfahren, betrachten wir nun einige Erkenntnisse aus der Forschung. Ganz am Ende unserer Reise, finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Ratschläge und Hilfestellungen um die Emotionale Entwicklung Ihres Kindes zu begleiten.

Emotionen sind Teil des Lebens

Emotionen entstehen durch bestimmte Reize und aktivieren das limbische System. Besonders die Amygdala im Gehirn wird bei emotionalen Ereignissen beansprucht. Gedanken und Vorstellungen können ebenfalls Reize sein, die unsere Gefühlszentren in Erregung versetzen. Heute weiß man sogar, dass Stresshormone vom Körper langsamer abgebaut werden als z.B. Dopamin. Das heißt, Negatives bleibt länger haften als „Glücksgefühle“, Entmutigungen und destruktives Verhalten wirken nachhaltiger als ein vergleichbares Lob. Alles, was unser Gehirn an Reizen aus der Umwelt aufnimmt, bekommt in den meisten Fällen eine emotionale Einfärbung. Wer dabei welche Emotion wie stark spürt, hängt auch von Interpretationen ab, die von Kind zu Kind und von Familie zu Familie unterschiedlich ausgeprägt sein können. Wir bauen also zum Teil an unserer eigenen Emotionswelt mit – doch was genau heißt das?

Kinder lernen in den ersten Lebensjahren, Emotionen mit bestimmten Situationen zu verknüpfen. Nicht jedes Emotionserlebnis ist sofort nach Geburt im Gehirn fest verankert, sondern entwickelt sich allmählich aus, je nach Erfahrungen und Umwelt. Emotionen sind nicht von Geburt an starr und steif im kindlichen Gehirn vorhanden, sondern bekommen vorrangig im Laufe des Lebens ihre Bedeutung und ihren Sinn. Doch gibt es primäre Gefühle wie Angst (Gefahr) und Wut (Feind), die zu verschiedenen Gefühlsausdrücken führen und angeboren sind. Doch sind viele unserer Gefühlszustände davon abhängig, wie wir selbst eine Situation einstufen, und somit beeinflussbar und erlernt. Der Kinderwelt wohnen vom ersten Tag an einige Emotionen inne, die sich unter anderem dann zeigen, wenn Säuglinge ihre Bedürfnisse äußern. Zwischen Freude und Wut, Frustration und Begeisterung – zwischen Lust und Unlust spielt sich auch der Gefühlshaushalt eines Kindes langsam ein. Mit zunehmender Reife und Gehirnentwicklung gelingt es Kindern nach und nach, die vielfältige Welt der Emotionen zu begreifen. Durch sie treten wir in Beziehung zueinander, fühlen uns zu etwas hingezogen oder versuchen etwas zu vermeiden.

Feinfühlige Eltern-Kind-Momente

Eltern stimulieren durch feinfühlige Interaktionen die Sinnes- und Bewegungszentren eines Kindes. Durch Körpernähe, Körperwärme, durch das Tragen und durch die Kraft des Blickes wird auch das limbische System aktiviert, das in der Gefühlswelt stimuliert wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Mangel an Umweltreizen, z.B. Berührungen und Bewegung, und fehlende Emotionsbereitschaft die funktionelle Reifung des präfrontalen Cortex beeinträchtigt. Auch das limbische System, das bei Lernprozessen und der Gedächtnisbildung sowie der Wahrnehmung und Entstehung von gefühlsbetonten Verhaltensweisen sehr wichtig ist, wird in negativer Weise beeinflusst, wenn Nähe und Geborgenheit fehlt. Nicht zu vergessen haben Emotionen eine starke Auswirkung auf Psyche und Körper. Unser Körper ist ein ganzheitliches System, und das, was wir denken, beeinflusst auch, wie wir uns fühlen. Emotionskontrolle und das Verständnis von Emotionen begleiten also auch das Wohlbefinden. Die Lösungsstrategien, die wir im Laufe unseres Lebens erwerben, um Emotionen zu kontrollieren, helfen uns somit nicht nur im Umgang mit uns selbst. Kindern, die hierin geübt sind, fällt es leichter, wohltuende Beziehungen einzugehen, sie haben ein stärkeres Selbstbewusstsein und sind selbständiger im Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen im Alltag.

Man benötigt die emotionale Kompetenz also, um:

  • die eigenen Gefühle richtig zu erkennen und positiv zu beeinflussen,

  • sich zu beherrschen, also seine Gefühle im Zaum zu halten und situationsgerecht einzusetzen,

  • die Wünsche, Fähigkeiten und Bedürfnisse anderer zu erkennen, sich auf sie einzustellen, und

  • ein kooperatives Klima zu erzeugen und Hilfsbereitschaft zu erfahren.

Grundsätzlich müssen Eltern Botschaften senden, dass jede Emotion in Ordnung ist, ganz egal wann sie auftritt, dass Emotionen aber nicht jedes Verhalten rechtfertigen.

Emotionsentwicklung bei Kindern

Wenn ein Neugeborenes weint, ist es dann sauer, wütend, traurig oder genervt? Ein Säugling schreit in den ersten Lebenswochen hauptsächlich, um seinen Spannungszustand zu beschreiben. Gerät der Körper aus dem Gleichgewicht, fängt das Kind zu weinen an. Es braucht etwas Zeit, bis bei Kindern die volle Bandbreite an Emotionen erlebt werden. Hauptsächlich in den ersten sechs Lebensjahren entwickeln sich die meisten Emotionen heraus und gewinnen allmählich an Bedeutung. Das Erlenen von Emotionen beginnt nach der Geburt und begleitet die ganze Kindheit. Wie viele Eltern wissen, sind Kinder, je nach Temperament, mal draufgängerisch, mal zurückhaltend. Das Temperament bestimmt somit auch immer ein Teil der emotionalen Herausforderungen mit, die Eltern mit ihren Kindern haben werden. Die emotionale Entwicklung verläuft dennoch bei jedem Kind Schritt für Schritt. Unser Ziel ist es, Lebensjahr für Lebensjahr die Emotionsentwicklung zu begleiten, zu verstehen, wann Gefühle wie Stolz und Scham in Kindern erwachen, wie wir sie auf dem Weg zur emotionalen Kompetenz begleiten können und welche Förderungsmöglichkeiten wir altersgerecht finden.

Der Emotionsausdruck:

Der Emotionsausdruck ist die Fähigkeit, mit dem Gesicht Emotionen zu vermitteln, sozusagen ohne Worte. Aufmerksame Beobachter erkennen Emotionen in Gesichtern sehr genau, die Augen und Mundwinkel, aber auch die Stirnpartie und Augenbrauen sprechen eine sehr ausdrucksvolle emotionale Sprache, ohne Worte. Säuglinge schöpfen noch nicht aus dem vollen Repertoire ihrer späteren Emotionsvielfalt. Zwar können sie von Beginn an ihren Gefühlen Ausdruck verleihen, doch erst mit zunehmendem Alter eignen sie sich vielfältigere Ausdrucksformen an.

Obwohl Babys schon früh zwischen Aufregung und Ruhe oder zwischen Lust und Unlust unterscheiden können, benötigen sie zum Erlernen des Emotionsausdrucks Vorbilder. Ab dem 3. Lebensmonat kommt es zur Entwicklung von Basisemotionen, die auch primäre Emotionen genannt werden.

Zu den grundlegenden Gefühlen von Babys gehören

Emotionsverständnis – Emotionswissen

Eng verbunden ist der Emotionsausdruck mit dem Emotionswissen, also dem Verständnis von Gefühlen.

  • So können Babys zum Beispiel etwa ab der 6. Lebenswoche andere Menschen anlächeln.

  • Außerdem vermögen sie am Klang einer vertrauten Stimme, deren Gefühlslage zu erkennen.

  • Des Weiteren lernen sie rasch, sich durch Laute Aufmerksamkeit zu verschaffen.

  • Nach drei bis vier Monaten ist das Baby in der Lage, Gefühle wie Angst durch Weinen oder Freude durch Lachen auszudrücken.

  • Ab etwa dem 7. Lebensmonat nimmt es durch Lächeln Kontakt zu vertrauten Menschen auf.

Schema

Emotionsausdruck

Tabelle: Sprachlicher Emotionsausdruck im Entwicklungsverlauf (modifiziert nach Petermann & Wiedebusch, 2003, S. 37)

Emotionsregulation

In den ersten Lebensmonaten eines Kindes wird man feststellen, dass es schon die ersten Strategien zur Emotionsregulation entwickelt hat. Emotionsregulation bedeutet zu lernen, mit den eigenen Emotionen und den Emotionen anderer angemessen umzugehen. Es heißt auch, sich Wissen darüber anzueignen, wie Emotionen hervorgerufen und aufrechterhalten werden können. Darüber hinaus versteht man unter Emotionsregulation die Kontrolle über die Intensität und die Dauer der Emotionen, also der Gefühle und der damit verbundenen körperlichen Reaktion. Hier unterscheidet man zwischen der internen Emotionsregulation und der interaktiven Emotionsregulation. Intern bedeutet, dass die Kinder ihren emotionalen Konflikt „mit sich selbst ausmachen“. Dazu gehört es, sich selbst abzulenken, indem beispielsweise (bis zum 2. Lebensjahr) am Daumen gelutscht oder das Kuscheltier gedrückt wird. Eine interaktive Emotionsregulation findet hingegen statt, wenn es der Unterstützung einer Bezugsperson bedarf, um sich zu beruhigen. Diese Form wird meist in größeren Stresssituationen genutzt.

Wenn Emotionen erwachen – ein Leitfaden durch die Emotionsentwicklung. Klicken Sie sich durch die Lebensjahre:

In den ersten Lebensmonaten ahmt das Baby schon seine Mitmenschen nach, beispielsweise reagiert es auf ein Lächeln oder dreht den Kopf zu einer interessanten Sache hin (oder davon weg, wenn es müde ist und genug vom „Spiel“ hat). Säuglinge kommen mit einer Grundausstattung an Emotionen auf die Welt, und auch in der Forschung ist man sich über die grundlegenden Emotionen (Basisemotionen) einig, die Neugeborene bereits sehr früh mimisch ausdrücken. Sie unterscheiden zwischen:

  • Lust und Unlust
  • Ruhe und Erregung / Stress und Beruhigung
  • Spannung und Lösung

Spätestens ab dem 3. Lebensmonat zeigen sie zunehmend ihre (primäre) Basisemotionen:

  • Freude
  • Angst
  • Ärger
  • Traurigkeit
  • Interesse und Überraschung

Kognitions- und NeurowissenschaftlerInnen am Max-Planck-Institut haben herausgefunden, dass Säuglinge bereits im Alter von drei Monaten die Mimik ihrer Gegenüber analysieren und auswerten. Sie sind also von Beginn an sehr sensibel für die Reize ihrer Umwelt, auch für die, die Emotionen tragen.

Die interne Regulation durch Kinder:
Z.B. Lutschen am Daumen oder Hand in den Mund führen; Körper strecken, Weinen.

Um diese Gefühlsstürme zu kontrollieren, braucht ein Säugling feinfühlige Eltern, die auf die „Rufe“ ihres Kindes reagieren und den Gefühlshaushalt regulieren helfen. Nur im Umgang mit den Eltern lernen Kinder, die ersten Emotionsschübe einzuordnen und zwischen der Entstehung und der Loslösung einer angespannten Emotion zu agieren. Das sind die ersten positiven Erfahrungen, die in Bezug auf die Emotionskontrolle entstehen werden.

Ab dem 6. Monat:
In dieser Zeit beobachten sie die Reaktionen ihrer Bezugspersonen und wenden sich auch von unangenehmen Reizen ab. Über die Mimik wird sich das Kind bis nach dem 1. Lebensjahr ein Bild davon machen, wie die Eltern auf Emotionen reagieren. Es ist ein wechselseitiges Spiel, deshalb ist die Einordnung der elterlichen Reaktionen auf die Gefühle des Kindes sehr wichtig. Vor allem im Gesichtsausdruck lesen Kinder viel über die Emotionen und Reaktionen ihrer Mitmenschen.

Durch die fortschreitenden sprachlichen Fähigkeiten erleben Kinder die Möglichkeit, ihren Emotionen „Ausdruck“ zu verleihen. Kinder lernen dann, den inneren Zuständen einen Begriff zuzuordnen, der ausdrückt, was man fühlt:

  • Das macht Freude
  • Ich fühle mich traurig
    Sie verstehen, dass das Weinen einer negativen Emotion und das Lachen einer positiven Emotion zugeordnet werden können, und lernen auch, die Gesichtsausdrücke besser zu identifizieren, die von solchen Emotionen verursacht werden. Dennoch vermischen sie oft die eigenen Gefühle mit fremden Gefühlen, was man daran erkennt, dass sie auch zu weinen beginnen, wenn beispielsweise das Geschwisterchen oder ein anderes Kind weint. Auch müssen die Gefühle des Kindes ernst genommen werden, mit Anleitung, Hilfestellungen und vor allem mit der Bereitschaft, seinem Kind aus emotionalen Stresssituationen herauszuhelfen.

Ab dem 3. Lebensjahr lernen Kinder immer besser, die Perspektive ihres Gegenübers einzunehmen, auch Mitleid wird zu dieser Zeit bei einigen Kindern beobachtet. Kinder sind dennoch in dieser Zeit stark von ihren eigenen Emotionen geprägt und versuchen aus diesen heraus ein Verständnis für die Gefühlslage anderer zu bekommen. Sie lernen, dass Gefühle von unterschiedlicher Natur sein können und von Mensch zu Mensch verschieden sind, sozusagen durch unterschiedliche Ereignisse ausgelöst werden. Ebenso lernen sie, dass man seinen Gesichtsausdruck manipulieren kann, um bestimmte Reaktionen hervorzurufen. Die Sprachentwicklung, die im 3. Lebensjahr rasant zunimmt, ist hier ein großer Bestandteil, der Kinder dazu befähigt, ihren Emotionen verstärkt Ausdruck zu verleihen.

Eigene Emotionserfahrungen nehmen zu
Die Reflektion der Gefühle von Eltern rückt in den Hintergrund, und Kinder haben durch ihre emotionale Erfahrung mehr und mehr Kenntnis und regulieren zunehmend selbst ihre Gefühle (jedoch besteht der Hauptbestandteil immer noch darin, Hilfe bei Bezugspersonen zu suchen). Lediglich die Bereitschaft, eigene Gefühle anzuerkennen und über diese zu verhandeln, nimmt zu.

Unterstützung:
Gerade in dieser Altersstufe (Autonomiephase) brauchen die Kleinkinder viel Unterstützung von Ihnen, um mit ihren – oftmals heftigen – Emotionen umgehen zu können.

  • Weiterhin ist das Verbalisieren von Emotionen auch in diesem Alter wichtig. Kinder lernen hier, Emotionen und Gefühlen individuelle Bedeutungen beizumessen.
  • Kinder lernen Strategien im Umgang mit ihren eigenen Emotionen, deshalb sollten ihre Gefühle ernst genommen und respektiert werden.

Kindergartenkinder lernen in Bezug auf die eigenen Gefühle und die Gefühle von Fremden einiges dazu – der Geist erwacht und lehrt Kinder, dass auch andere Menschen ganz eigene Gefühlswelten tragen können, was hin und wieder noch zu Widersprüchen und Verwirrungen innerhalb eines Kindes führen kann. In dieser Zeit lernen Eltern einige neue Verhaltensweisen ihres Kindes kennen. Nicht selten wird geschlagen, gebissen oder gestritten – die Emotionen, das moralische Verständnis von richtig und falsch, das Gewissen, Schuldgefühle und Reue, müssen im sozialen Miteinander erprobt werden. Dies gilt es eng zu begleiten, zu beobachten und erklärend zur Seite zu stehen. Viele Kinder entwickeln mit vier oder fünf Jahren vermehrt eigene Strategien, um mit negativen Gefühlen umzugehen. Sie lenken sich ab, gehen Konflikten aus dem Weg usw. Trotzdem brauchen sie auch in diesem Alter weiterhin Hilfestellungen in Form von Trost und konstruktiven Vorschlägen zur Lösung von Konflikten. Die Empathiefähigkeit ist bei Kindergartenkindern schon gut ausgeprägt und hilft ihnen, „Spielfreundschaften“ zu schließen. Sie können nun zwischen eigenen und fremden Gefühlen unterscheiden.

Eigene Emotionserfahrungen nehmen zu
Die Reflektion der Gefühle von Eltern rückt in den Hintergrund, und Kinder haben durch ihre emotionale Erfahrung mehr und mehr Kenntnis und regulieren zunehmend selbst ihre Gefühle (jedoch besteht der Hauptbestandteil immer noch darin, Hilfe bei Bezugspersonen zu suchen). Lediglich die Bereitschaft, eigene Gefühle anzuerkennen und über diese zu verhandeln, nimmt zu.

Unterstützung:
Gerade in dieser Altersstufe (Autonomiephase) brauchen die Kleinkinder viel Unterstützung von Ihnen, um mit ihren – oftmals heftigen – Emotionen umgehen zu können.

  • Weiterhin ist das Verbalisieren von Emotionen auch in diesem Alter wichtig. Kinder lernen hier, Emotionen und Gefühlen individuelle Bedeutungen beizumessen.
  • Kinder lernen Strategien im Umgang mit ihren eigenen Emotionen, deshalb sollten ihre Gefühle ernst genommen und respektiert werden.

Schulkinder verfügen über einen komplexen Emotionsausdruck und wissen, wie und wann sie Emotionen äußern dürfen und sollen. Wenn sie richtig gefördert wurden und entsprechende Vorbilder hatten, können Kinder im Grundschulalter „Freundschaften“ schließen und pflegen, sich in andere hineinversetzen, Kompromisse eingehen, negative Gefühle akzeptieren und sich konstruktiv mit ihnen auseinandersetzen und ihre Gefühlsäußerungen flexibel anpassen und kontrollieren. Damit verfügen sie über die wichtigsten Fähigkeiten, die emotionale Kompetenz ausmachen.

Im Vorschulalter lernt das Kind zunehmend auch komplexe Emotionen, wie z. B. Stolz, Scham, Schuld oder Neid, kennen – selbstbezogene und soziale Emotionen, die gewisse kognitive Entwicklungsschritte und ein differenziertes Emotionsverständnis voraussetzen. Die Entwicklung wird am nachfolgenden Stufenmodell deutlich (Wertfein, 2006):

  • „Ich bin stolz darauf, dass ich heute Geburtstag habe“ – Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren wissen über die Emotion Stolz, dass diese eine angenehme Emotion darstellt, und verwenden den Begriff daher gleichbedeutend mit Freude, Glück oder Begeisterung.
  • „Ich bin stolz auf mich, wenn meine Mama sagt, dass ich schön male“ – Im Alter bis etwa sieben Jahren sind Kinder dann stolz, wenn sie gelobt worden sind. Die Anwesenheit oder unmittelbare Reaktion von Erwachsenen ist dabei von entscheidender Bedeutung.
  • „Ich bin stolz darauf, dass ich malrechnen kann“ – Kinder ab dem 8. Lebensjahr nennen in der Regel eigene Gründe, warum sie stolz auf sich selbst sind. Durch die Verinnerlichung der z.B. elterlichen Rückmeldungen entwickelt das Kind allmählich einen eigenen Vergleichsmaßstab für das eigene Handeln und damit die Fähigkeit, eigene Leistungen eigenständig einzuschätzen.
Schema

Emotionsausdruck

Tabelle: Ausbildung primärer und sekundärer Emotionen im Entwicklungsverlauf (nach Petermann & Wiedebusch, 2003, S. 29)

Die Entwicklung von Emotionen verläuft auf einer Entwicklungstreppe, die wir gemeinsam mit Kindern emporsteigen. Nicht vom ersten Tag an verstehen Kinder immer genau das, was wir unter Emotionen verstehen. Unsere Aufgabe ist es, zu begleiten und Emotionen zu benennen. Denn in der Auseinandersetzung mit den Eltern, Geschwistern oder Gleichaltrigen lernen Kinder, diese Emotionen zu begreifen und zu formen, um eigene Strategien zu erlernen.

Sonnleitner
Expertentipp
Susanne Sonnleitner

FamilyLab-Seminarleiterin, Familienpflegerin, Naturpädagogin, Elternseminare, Lebensbegleitung, Krisenmanagement

Heute wird in der Erziehung oft geglaubt, Eltern müssten unendlich viel für ihr Kind tun, alles wissen und für alles eine Antwort/eine Erklärung haben. Das ist auf Dauer ziemlich anstrengend.

Sehen wir uns das einmal an einem Beispiel an:

Ein eineinhalbjähriges Kind stürzt auf sein Knie, bleibt am Boden sitzen und weint.
Wie ist die häufigste Reaktion der Erwachsenen? Etwa so: ‚Ach, da ist doch gar nichts passiert? Komm steh wieder auf! Tut das so weh? Lass mal sehen, komm ich puste. So, jetzt tut es gar nicht mehr weh!‘, oder so ähnlich. Die Mutter/der Vater versucht in großer Fürsorge alles, um das Geschehene ungeschehen zu machen bzw. schnell wieder ein Wohlfühlen herzustellen. Das sind sicher edle Beweggründe – und wer mag schon gern die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen mit einem schreienden Kind? Doch geht es im Leben wirklich darum, die Realität auszublenden, und ist es tatsächlich möglich, sich immer wohlzufühlen? Spannend ist, was im und mit dem Kind passiert.

Also: Das Kind fällt und erschreckt sich mindestens und evtl. tut ihm etwas weh. In jedem Fall ist es verunsichert und muss weinen. Durch die prompte Reaktion des Gegenübers bleibt kaum Zeit, in sich zu spüren, weil gleich auch noch die Interpretation des Geschehenen mitgeliefert wird.

Zwangsläufig wird das Kind seiner ‚Lebensversicherung‘ Glauben schenken, denn es ist ja noch völlig abhängig. Da es am Vorbild lernt, wird es der Reaktion des Elternteils mehr Glauben schenken als seiner eigenen Wahrnehmung, die ja häufig gar nicht zum Einsatz kommt, weil dem Kind bereits gesagt wurde, dass ‚nichts passiert‘ sei und dass es nicht weh tut. Die Folge ist, dass das Kind die Wahrnehmung seiner Realität abspalten wird und dem, was Mama oder Papa sagen, ‚wie es ist‘, Glauben schenkt und übernimmt. Das führt zu einem permanenten Zweifel, denn es fühlt sich ja de facto anders an, und dass ‚nichts passiert ist‘, stimmt so auch nicht. Das Kind ist gestürzt. Und wer kann schon den Schmerz oder Schreck eines anderen spüren?

Wenn wir also zurück zum Anfang dieses Textes gehen und den neugierigen Blick auf unser Kind als eigenes Wesen mit einem eigenen Empfindungssystem als möglich erachten,

dann werden wir unseren Kindern nicht mehr erzählen, dass nichts passiert sei, sondern interessiert abwarten und evtl. feststellen, dass wir uns erschreckt haben und ein bisschen mitleiden. Bestenfalls werden wir bestätigen, dass es gerade gestürzt ist, und fragen, ob es sich erschreckt hat oder ob etwas weh tut. Ob es dann im Knie oder in der Seele schmerzt, wird das Kind in diesem Alter nicht zu unterscheiden vermögen. Wohltuend und entwicklungsfördernd wird die Aufmerksamkeit und die Anerkennung dessen, ‚was geschehen ist‘, in jedem Fall sein. Wahrscheinlich werden die Tränen auch ganz schnell getrocknet sein, wenn man nicht um die Aufmerksamkeit des Erwachsenen kämpfen oder in diesem Fall schreien muss. Denn beide beziehen sich aufeinander, sind in Kontakt, und das stärkt das Selbstwertgefühl, von dem wir alle gar nicht genug haben können.

PraxisBeispiel

Die Eltern von Mike (4) und Lara (4) sind langjährige Freunde und treffen sich des Öfteren in ihrer Freizeit, um ihren Kinder eine gemeinsame Spielzeit einzuräumen, während sie sich eine Auszeit gönnen und die beiden die meiste Zeit einfach mal machen lassen. Mike hat ein neues Memory mit Tieren und Dinosauriern, das er mitbringen durfte. Voller Begeisterung will er Lara erklären, wie das Spiel funktioniert, und legt alle „Karten“ mit den Bildern nach unten hin, da er weiß, dass man die Bilder nicht sehen sollte. Lara hingegen ist von der Idee, mit Dinosaurierkarten zu spielen, nicht ganz überzeugt. Sie nimmt ein paar davon in die Hände und wirft sie mit leicht trotzigem Blick durch den Raum. Mike, zuerst überrascht, danach hart getroffen, greift sich ein paar Karten, wirft sie Lara ins Gesicht, verzweifelt beginnt er dabei zu weinen. Lara, von der Überraschung überwältigt, weint nun auch. Die beiden zornigen Gesichter gehen auseinander. Ein emotionales Chaos rennt auf die nach einer kleinen Auszeit suchenden Eltern zu.

Umgang mit emotionalen Situationen

Um emotionale Kompetenz zu erlangen, bedarf es mehr als das Erleben verschiedener Emotionen. Hin und wieder ist eine Reflektion über die Emotion entscheidend wichtig, um sich seines Verhaltens klar zu werden. Kinder lernen Impulskontrolle, und einige Kinder brauchen dafür länger als andere, je nach Temperament. Aufstrebende Emotionen wie die von Mike und Lara sind nicht leicht zu kontrollieren, und deshalb sollten Eltern ihrem Kind nicht das Gefühl geben, dass es nicht in Ordnung ist, wütend zu sein: Grundsätzlich müssen Eltern Botschaften senden, dass jede Emotion in Ordnung ist, ganz egal wann sie auftritt, nicht aber jedes Verhalten rechtfertigt.

  • Gefühle werden nicht stärker, nur weil wir uns mit ihnen befassen (wie Wut, Ärger, Zorn).

  • Gefühle wie Ärger, Angst, Wut und Trauer sind kein Zeichen von Schwäche und müssen nicht vergraben werden.

  • Unangenehmen Gefühle ausweichen ist auf Dauer keine Lösung.

Unangenehme Gefühle verschwinden bei Kindern meist recht schnell, sie sind in der einen Minute untröstlich, in der nächsten voller Euphorie. Doch um in solchen Situationen einen Lerneffekt zu erzielen, reicht es nicht, sich vor negativ beladenen Situation zu verschließen und diese schnell unter den Teppich zu kehren, in der Hoffnung, es bleibt ein Einzelfall. Denn was Mike als Reaktion auf Laras Verhalten getan hat, ist nicht richtig. Auch Lara hat in dieser Situation nicht so gehandelt, wie es ihre Eltern von ihr erwarten. Im Verlauf unseres Lebens haben wir gelernt, dass es manchmal hilft, nicht über die Emotionsauslöser zu sprechen, die hinter unseren Konflikten liegen. Doch durch Nichtbeachtung lernen wir nur zu unterdrücken, nicht zu verstehen. Auch Missbilligung oder harte Strafen helfen Kindern auf Dauer nicht zu einem Emotionsverständnis:

  • „Stell dich nicht so an!“ oder "Könnt ihr nicht mal in Ruhe miteinander spielen, sonst spielt gleich gar niemand mehr!"

Sie setzen den kindlichen Gefühlen Grenzen, obwohl sie eigentlich dem Verhalten Grenzen setzen sollten.

Zumindest in Teilen ist es wichtig, dass Kinder sich der aufstrebenden Gefühle in sich bewusst werden. Zwar wäre dies bei jedem emotionalen Ausbruch eine lebenslange und völlig sinnfreie Aufgabe, doch hilft es Kindern, wenn sie auf offene Räume stoßen, in denen ihre Eltern es ermöglichen, sich über Emotionsausbrüche zu unterhalten – ohne, dass Kinder dabei ihr „Gesicht verlieren“ müssen. Fehlt es Kindern an Erfahrung im Umgang mit den eigenen Gefühlen, kann dies mitunter daran liegen, dass sie nicht gelernt haben, dass man Auseinandersetzungen emotionaler Natur besprechen kann. Hier ist die Vorbildfunktion ein wichtiger Mitspieler. Die Situation noch einmal aufleben zu lassen gibt Kindern und Eltern die Möglichkeit, neu zu verhandeln. Ziehen wir eine Gesprächsform heraus, könnte folgende Konversation zwischen Mike und seinem Vater die emotionale Entwicklung unterstützen, um ihm auch emotional unter die Arme zu greifen.

Aufmerksames Zuhören und liebevoll die Perspektive des Kindes einnehmen, Blickkontakt halten:

Fakt aus der Forschung

Schon lange begleiten Studien (Miller & Sperry, 1997) die pädagogische Welt, in denen erläutert wird, dass beispielsweise Mütter aus sozialen Brennpunkten ihren Töchtern vermittelten, dass der deutliche Ausdruck von Ärger und Aggressionen, aber auch aggressives Verhalten, durchaus angemessene Reaktionen sind, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Wie die Mutter, so also auch die Tochter? In diesem Fall, ja. Der emotionale Umgang, der für die Mütter bereits in diesen Untersuchungen vorhanden war, wird auch den Töchtern im Umgang vermittelt. Ahnliche Beispiele kennt fast jeder, gerade auch in Bezug auf oft gehörte „Merksätze“ wie „ein Indianer kennt keinen Schmerz“ oder „sei keine Heulsuse“. Solche Sätze und die daraus entstehende „Meta-Emotionen“ (Gottman, Katz, Hooven, 1996; 1997) prägen oft (auch) unbewusst unser späteres Verhalten als Erwachsene. In der Rolle der Eltern können diese versteckten Botschaften im Hinterkopf zu einem wenig förderlichen Elternverhalten im Umgang mit emotionalen Ereignissen führen.

Den Konflikt als Lösung betrachten

Dem Vater gelingt es, durch Fragen verständnisvoll die Gefühle seines Kindes einzufangen. Kinder wollen nicht ausgefragt werden, aber man kann sich mit ihnen auf Augenhöhe meist über alles ehrlich und konkret unterhalten. Ab diesem Alter (vier Jahre) können Kinder durchaus verstehen, was in einem anderen Kind vor sich geht – sein Vater versucht genau dies zu tun. Er möchte vermitteln, dass Gefühle normal sind und dass auch er sie hat. Er macht einen Lösungsvorschlag und nimmt dem Kind die Angst, im Unrecht zu sein. Emotional herausfordernde Situationen können dafür genutzt werden, um Perspektiven zu wechseln. „Was glaubst du, wie fühlt sich Lara dabei?“ Auch wenn nicht immer eine gewünschte Antwort folgt, ist der Perspektivwechsel etwas, das Kinder durchaus mitfühlen und mitdenken können. Zu zeigen, dass es mehrere Perspektiven auf eine Sache gibt, ist eine wichtige Schlüsselerfahrung für Kinder. Emotionale Ereignisse (auch die positiven) bieten wertvolle Lernmöglichkeiten, um vertrauensvolle Beziehungen zwischen Eltern und Kind zu stärken und neue Lösungswege einzuschlagen. Diese Gespräche müssen hin und wieder stattfinden, sie bieten Orientierung für die Welt von Kindern, die in der Emotionskontrolle ihre ersten Erfahrungen machen.

In konkreten Situationen geht es um Folgendes:
Angemessen das Ausdrücken von Emotionen unterstützen und begleiten (fördert auch die Gefühlsprache, den sprachlichen Emotionsausdruck), wie:
Wut, Ärger, Frustration, Neid

Hierbei brauchen Kinder zunächst Unterstützung von ihren Eltern, um ihre Gefühlswelt einzuordnen. Der Ursache von Emotionen auf den Grund gehen:

Studien bestätigen, dass Gespräche über Gefühle und die jeweiligen Gefühlsauslöser dazu beitragen, dass die Erfahrung besser verarbeitet werden kann und Kinder in zukünftigen Situationen in der Lage sind, neuartigen Situationen aufgeschlossener und kompetenter entgegenzutreten.

Dazu gehört: Akzeptanz der kindlichen Gefühlswelt

Dein Ärger, dein Gefühl ist nicht schlimm, ich kenne das, dein Verhalten, das du jedoch zeigst, ist nicht in Ordnung. Für Kinder ist es wichtig zu lernen, dass Gefühle und Verhalten zwei unterschiedliche Dinge sind, dass man nicht so handeln muss, wie man sich fühlt. Dann muss man Kindern den Raum geben, sich über ihre Gefühle klar zu werden, sich beruhigen zu können und dann eine konstruktive Lösung finden zu dürfen.

Diese Grundhaltung stellt die Basis für feinfühliges und entwicklungsförderndes Verhalten dar, das dem Kind Sicherheit und Vertrauen vermittelt. Ziel dabei ist es immer, Situationen als Lernfelder für Kinder zu betrachten, sodass sie in vielfältigen Erlebnissen emotionale Erfahrungen sammeln können. Wer die emotionale Ausbrüche eines Kindes von der Perspektive eines Erwachsenen betrachtet, verpasst, dass Kinder ihre ersten Erfahrungen sammeln müssen. Sie haben kein Verständnis, das ihnen erklären könnte, was in ihrem Körper vor sich geht, wenn die Emotionen hochkochen. Durch direkte Interaktion und Lösungsvorschlägen sollen Eltern flexible Strategien entwickeln und der Selbstregulation der Kinder helfen. Dies führt zur Selbstwirksamkeit im Umgang mit den eigenen Gefühlen, und Kinder lernen sich zu trauen, ihre Gefühle offen auszudrücken und mitzuteilen.

Eine Welt ohne Emotionen gibt es auch für Kinder nicht
Babys lernen den ersten Umgang mit Emotionen anhand von Körperhaltung, Mimik, Gestik und Tonfall. In praktisch jeder Situation, die uns begegnet, werden „automatisch“ verschiedene Gefühle hervorgerufen, parallel zu dem, was wir sehen oder hören, denken oder tun. Zu erklären ist dies mit dem Aufbau und der Verarbeitung unserer Sinneswahrnehmungen, die durch das Gefühlszentrum in unserem Gehirn in unterschiedlicher Weise bewertet werden „müssen“:

Positive Gefühle „erzeugen“, negative Gefühle „verbrauchen“ Energie. Dennoch bleibt uns in Bezug auf die Steuerung unserer Gefühle ein gewisses Maß an Freiheit. Betrachten wir unsere eigenen Erfahrungen, erkennen wir die Vielfalt unterschiedlicher Menschen und verschiedenste Wege, mit Gefühlen umzugehen

Was unterscheidet sie voneinander?
Jeder hat sein eigenes Temperament, seine eigenen Charakterzüge, erlebt eine andere Familienumwelt und erschafft dadurch eigene Erfahrungs- und Gefühlswelten. Die Steuerung der eigenen Gefühle erfolgt über die individuelle Interpretation einer Situation, die natürlich durch den persönlichen Charakter beeinflusst wird.

Emotionen begleiten uns vom ersten Tag an
Im Kontinent der Bedürfnisse haben wir bereits erkannt, dass die Beziehung zwischen Eltern und Kind von Beginn an versucht, auf emotionale Äußerungen wie Schreien, Weinen, Hunger und Nähebedürfnis bestmöglich mit feinfühligen Reaktionen zu antworten.

Auch hier im Land der Emotionen spielen diese Erkenntnisse eine wichtige Rolle. Emotionskontrolle beginnt in der Wahrnehmung kindlicher Bedürfnisse. Hier lernen sie, dass ihre Bedürfnisbefriedigung mit Emotionen in Verbindung stehen, diese jedoch im Austausch mit den Eltern gelöst werden können. Interessanterweise zeigt sich hierzu, dass ältere Kinder sich eher trauen, ihren Eltern von emotional schwierigen Situationen zu erzählen, wenn sie ihre Eltern in Bezug auf die Lösung von Gefühlen als hilfreich erlebt haben.

Lernen von Vorbildern und gleichaltrigen Kindern

Die Familie ist der erste Ort, der den Umgang mit Emotionen schult. Hier sollten Kinder lernen, dass zu jeder Emotion auch ein Ereignis gehört, das diese Emotion ausgelöst hat. Das ist jedoch in Gänze erst ab dem Grundschulalter zu empfehlen, wenn Kinder die geistige Reife besitzen, konkrete Zusammenhänge zu knüpfen und ein breiteres Spektrum an Verhaltensmöglichkeiten bereits im Austausch mit anderen Kindern erfahren haben. Natürlich ist es bereits im 4. Lebensjahr möglich, die Emotionen von Kindern zu begleiten und sich mit ihnen über diese Emotionen auszutauschen, jedoch sollte die Erwartungshaltung dem Alter entsprechend sein. Kinder befinden sich noch in den Anfängen des Emotionsverständnisses und der Möglichkeit, komplexe Sachverhalte zusammenzufügen und über diese nachzudenken. Kinder lernen im Umgang mit Gefühlen und in der Kommunikation mit den Eltern, dass der Auslöser einer Situation wichtig ist, um Emotionen zu verstehen.

Dann ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder darin begleiten, Emotionen:

In der Familie ergeben sich die ersten Gelegenheiten, die Gefühlswelt zu erforschen, sowohl im Umgang mit den eigenen Emotionen, als auch mit den Emotionen der anderen. In den ersten Lebensjahren brauchen Kinder deshalb besonders viel Verständnis, Liebe und Zuwendung, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln – denn nur wer sich selbst als wertvoll betrachtet, kann auch anderen positiv begegnen. Außerdem sind Emotionen und ihre Kontrolle stark davon abhängig, was in der Gemeinschaft akzeptiert wird. Das heißt, Kinder prallen mit ihren Gefühlen auch mal an die Grenzen ihrer Mitmenschen. Hier ist das elterliche Vorbild gefragt, das solche Situationen erklärt, entschärft und Mut macht. Wollen wir Emotionen verstehen, reicht es nicht aus, die Gefühle seines Kindes zu entlarven. Emotionen befeuern sich gegenseitig, in eine positive sowie auch eine negative Richtung. Deshalb gehört es dazu, sich ebenfalls seiner eigenen Gefühlswelt klar zu werden. Eltern dürfen sich eingestehen, manchmal selbst ihren Gefühlen zu unterliegen. Wir dürfen die Gefühle benennen und besprechen, was in solchen Situationen vor sich geht. Da Kinder am Modell lernen, lernen sie auch von uns einen Großteil des emotionalen Miteinanders.

Sensibles Verhalten auf negative Emotionen, wie:

sowie offene Gespräche über die Situationen, die diese Emotionen ausgelöst haben, helfen Kindern bei dem Verständnis und der Kategorisierung ihrer Emotionen. Besprechen Sie ihre eigenen Gefühle, die Stimmung innerhalb der Familie. Nehmen Sie sich auch Zeit, um darüber zu diskutieren, wie sich andere Menschen oder Kinder, mit denen gespielt wird, fühlen, wenn Emotionen im Spiel sind.

Kinder lernen durch die Rückmeldung ihrer Eltern, wie bestimmte emotional bewertende Situationen einzustufen sind. Dabei ist der Emotionsausdruck in der Mimik und Gestik auch ein Teil der Sprache, die Kinder früh verstehen. Die Stimmungslage innerhalb der Familie wirkt sich auch immer auf die Gefühlswelt des Kindes mit aus.

  • Herrscht ein überwiegend positives Familienklima (auch in herausfordernden Situationen)?

  • Wird auf die Emotionen von Kindern hilfreich reagiert (auch bei negativen Gefühlsäußerungen des Kindes)?

  • Finden Familiengespräche über emotionale Ereignisse statt?

Birgit-Heck-Schatten
Expertentipp
Birgit Heck-Schatten

Psychologische Beraterin, Heilpraktikerin für Psychotherapie

Wie beeinflussen die eigenen Kindheitserfahrungen mein Verhalten gegenüber meinem Kind? Wie durchbreche ich meine eigenen Verhaltensweisen?
Die eigenen Kindheitserfahrungen bestimmen den Blick auf die Welt. Eine „gute“ Kindheit schafft eine gute Basis für alle Anforderungen des Lebens. Wenn die eigene Kindheit geprägt war durch Liebe, Vertrauen, Bindung und Zuverlässigkeit, dann kann dies auch an die eigenen Kinder weitergegeben werden. Natürlich geschieht dies nicht durch eine unmittelbare Übertragung der eigenen Erfahrungen auf die eigenen Kinder. Im Laufe des Erwachsenwerdens kommen noch andere Erfahrungen dazu, die sich auf die eigene Haltung und das Verhalten auswirken. Die Situation mit dem Partner, seine bzw. ihre Lebenserfahrung und erbliche Komponenten beim Kind spielen ebenfalls in das System Familie hinein und beeinflussen das elterliche Verhalten. Es ist ein dynamischer Prozess zwischen Eltern und Kind, der immer in Bewegung ist und niemals nach einem Schema ablaufen kann. Das Meiste geschieht unbewusst und in erster Linie auf der Gefühlsebene. Je reflektierter ein Mensch ist, desto besser kann er Zusammenhänge herstellen zwischen seinen Gefühlen und seinem Verhalten allgemein und dem Kind gegenüber. Dennoch kann sich die Mutter oder der Vater immer wieder hinterfragen: „inwieweit werde ich meinem Kind gerecht? Wo zeigt das Kind Unzufriedenheit? Wo zeigt es emotionale oder soziale Defizite? Wie kann ich dies beeinflussen, inwieweit bin ich für diese Defizite sogar mit verantwortlich? Wo habe ich nicht so gut reagiert, wo habe ich dem Kind Unrecht getan? Wie kann ich dies in Zukunft vermeiden?“

Fakt aus der Forschung

In einer Studie konnte gezeigt werden, dass siebenjährige Kinder in Stresssituationen noch eher die Unterstützung der Bezugspersonen (beispielsweise der Mutter) einholen, während zehnjährige Kinder vermehrt eigene Strategien anwenden, um sich aus emotionalen Stresssituationen zu lösen.

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Förderung der Emotionalen Intelligenz Hilfestellung
Misserfolge begleiten
In der emotionalen Entwicklung gehört es dazu, mit Misserfolgen umzugehen zu lernen und sie als das zu sehen, was sie sind – Entwicklungsmöglichkeiten. Denn jeder Misserfolg birgt auch die Chance zur Veränderung – dies führt zum Teil aus einer inneren Überzeugung heraus, die man durchaus trainieren und entwickeln kann. Kinder wollen verstehen, was es bedeutet, wenn ein anderes Kind bessere Leistungen beispielsweise beim Sport erzielt, oder sie erkennen, dass ein anderes Kind etwas besser kann als sie selbst. Auch Kinder wollen Leistungen erbringen und vergleichen sich manchmal sogar selbst mit anderen. Dann suchen Kinder Zuspruch, Trost und Unterstützung. „Du hast dir Mühe gegeben, schauen wir gemeinsam, wie du beim nächsten Mal besser voran kommst – das ist gar kein Problem, wir schaffen das!“ Kinder brauchen bei Misserfolgen Botschaften, die ihnen in der Situation helfen, die ihnen zeigen, dass sie nicht „unzureichend“ oder gar „minderwertig“ sind.
Märchen, Puppenspiele und Tiergeschichten
Der Fokus liegt auf der Begleitung der emotionalen Kompetenzen durch spielerische kindliche Vorlieben, wie das gemeinsame Rollenspiel. Auch mit Geschichten und Bilderbüchern haben wir die Möglichkeit, Gefühle zu erkennen und zu benennen. Dort finden wir genügend Bilder, traurige und überraschte Gesichter, über die sich Eltern und Kind gemeinsam austauschen können. Wieso lernen Kinder so gut von Rollenspielen, Märchen oder Tiergeschichten? Das Ganze liegt mitunter an der Erkenntnis, dass Kinder sehr viel durch Nachahmung (Theorie: Lernen am Modell) erreichen. Sie identifizieren sich mit der Figur im Rollenspiel, mit der Puppe im Puppenspiel oder mit dem Protagonisten einer Geschichte, sei er Mensch oder Tier – die Gefühlswelt, Gedankenwelt, aber auch die Handlungen, die sie durchleben, werden von Kindern adaptiert, angenommen und nachempfunden. Deshalb haben sie für das Kind einen ungeheuren Lerneffekt. Der Weg, den wir hier zu gehen versuchen, gibt Kindern die Möglichkeit, folgende Erkenntnis zu erlangen: „Wenn ich wütend bin, kann ich was sagen und muss nicht schubsen oder schlagen“ – eine Schlüsselerfahrung für ihr Kind. Im Alter von drei bis fünf Jahren sind Kinder mit ihrem Vorstellungsvermögen und ihrer Empathie schon so weit, dass sie sich in die Gefühlswelt ihrer Gegenübers hineinversetzen können. Dabei sind Bücher, die eine emotionale Botschaft tragen, wunderbare emotionale Reisen. So gibt es Bücher, die über Freundlichkeit und Akzeptanz sprechen. Die Gefühle, die in Büchern erzeugt werden, haben eine ähnliche Wirkung wie Emotionen, die durch real erlebte Situationen entstehen. Die Hauptfiguren, die in einem Buch ihre Geschichte erzählen, eignen sich wunderbar, um Gefühle zu definieren:
• Was glaubst du, warum der kleine Bär so traurig ist? Vielleicht hat er sein Spielzeug verloren?
• Was meinst du, was er nun tun wird?
• Sollen wir es herausfinden?
Lesen Sie dann diese Fragen laut vor. Haben Sie keine Angst davor, diese harten Emotionen in Angriff zu nehmen. Dies ist die Gelegenheit für Sie, Ihr Kind auf sichere Weise durch verschiedene Emotionen zu führen. Sprechen Sie über die Emotionen, mit denen die Charaktere konfrontiert sind, während Sie das Buch durchlesen. Diskutieren Sie über die Emotionen, mit denen jeder Charakter in der Szene konfrontiert ist. Wie unterscheiden sie sich? Zeigen die Charaktere ein hohes Maß an Empathie und emotionaler Intelligenz, oder könnten sie etwas besser machen? Wie würde sich Ihr Kind in dieser Situation fühlen, oder wie würde es auf den Charakter reagieren, der die Emotionen erlebt?
Mit Gefühlen umgehen / Selbstwahrnehmung
Hilf mir, meinen Gefühlen einen Namen zu geben Jede Empfindung, jeder Emotionsausbruch, jeder freudige Moment, die ein Kind erfährt, kann beschrieben und in Sprache verwandelt werden. Dies fördert nicht nur die Emotionswahrnehmung, sondern fördert auch die sprachliche Kompetenz. Wir haben Worte für unsere Emotionen, die wir Kindern erklären. Als emotionaler Wegweiser können wir ihnen helfen zu verstehen, was in ihnen vor sich geht. Zeigen Sie ihrem Kind, dass Sie die Gefühle verstehen und gemeinsam mit ihnen umgehen können. Bieten Sie Lösungsvorschläge, um die Gefühlslage zu verbessern, wenn diese zu kippen droht – manchmal versucht man, Feuer mit Feuer zu bekämpfen, obwohl Kinder relativ schnell aus ihren Gefühlsausbrüchen wieder austreten. Helfen Sie ihnen, Sätze zu bilden wie: „Ich fühle mich…, weil…“ Dieser Weg ermöglicht es Kindern, ihre Gefühlswelt auszudrücken: „Ich bin wütend, weil jemand mich ausgelacht hat. “ Kindern dann das Gefühl zu geben, dass die Emotionen und die dahinterliegenden Ereignisse, Gedanken und Vorstellungen innerhalb eines Konfliktes gelöst werden können, ist für sie eine Schlüsselerfahrung. Fühlen sie sich dann frei von Verurteilungen und haben ein Gefühl der Sicherheit, hilft ihnen das bei der Selbstwahrnehmung.
Negative Gefühle
Negativen Gefühlen wie Wut, Ärger, Frustration und Enttäuschung zu trotzen ist nicht immer leicht. Auch hier ist der wichtigste Tipp für Eltern: Verständnis zeigen. Ein Kind für negative Emotionen zu kritisieren oder gar zu bestrafen führt nie zu einem guten Ergebnis. Allerdings heißt das nicht, dass wir Eltern jedes Verhalten akzeptieren müssen: „Ich verstehe, dass du dich ärgerst, aber schubsen geht nicht.“ Trotzdem sollten wir dabei auf das Alter des Kindes achten und nicht zu viel erwarten. Ein Dreijähriger kann nicht das gleiche Maß an Empathie haben wie ein Sechsjähriger. Dabei darf man auch aufdecken, was nicht so gut lief. Frustration bedeutet, dass Kinder hofften, sie hätten etwas besser machen können. Wut im Gegenzug heißt, dass sie beispielsweise etwas wollten und es nicht bekommen haben. Definieren Sie die Gefühle. Wir können auch negative Situationen umdeuten, indem wir unsere Einstellung dazu ändern. Das Fußballspiel ist wegen schlechten Wetters abgesagt worden? Dann gibt es stattdessen eben einen Nachmittag mit Brettspielen. Alle Kinokarten sind schon ausverkauft? Dann machen wir es uns mit einem Film auf dem Sofa gemütlich. Es ist genau diese Haltung, die wir unseren Kinder mitgeben und die es ihnen später erleichtern wird, mit stressbelasteten Situationen positiv umzugehen. Was außerdem positive Auswirkungen auf die Stimmung in der Familie hat, ist, sich gegenseitig darauf zu verständigen, dass Klagen und Meckern ein No-Go sind. Situationen mit Humor zu nehmen und auf Meckern zu verzichten wirkt sich sehr schnell auf die Zufriedenheit der Familie aus.
Positives suchen
Unser Gehirn arbeitet mit negativen Ereignissen zum Teil intensiver als mit Ereignissen, die gut verlaufen sind. Warum das so ist, lässt sich durch unsere Evolution gut erklären. So war es hilfreicher, sich mit dem zu beschäftigen, das uns in der wilden Natur fast Kopf und Kragen gekostet hätte, als dem gemütlichen Sitzkreis vorm Lagerfeuer nachzutrauen. Die 3-zu-1-Regel ist eine interessante Variante, um zu zeigen, wie viele positive Gedanken auf einen negativen Gedanken folgen sollten. Vielen hilft das 3-zu-1-Spiel, da sie sich motiviert fühlen, drei positive Dinge zu benennen, die sie sonst außer Acht gelassen hätten – das Spiel eignet sich auch für Kinder ab 4 Jahren. „Was hat dir heute viel Freude bereitet? Lass uns drei Dinge finden!“ „Wir haben uns dabei toll gefühlt, oder?“
• Drei positive Ereignisse im Alltag suchen, die Emotionen wie Freude, Begeisterung und Faszination in sich tragen – dabei gemeinsam mit Ihrem Kind versuchen, diese am Abend zu beschreiben.
In der Positiven Psychologie wird ein solches „Training“ angewendet, um das Wohlbefinden zu steigern.

Fazit

Um emotionale Kompetenz zu erlangen, bedarf es mehr als das Erleben verschiedener Emotionen. Hin und wieder ist eine Reflektion über die Emotion entscheidend wichtig, um sich seines Verhaltens klar zu werden. Kinder lernen Impulskontrolle, und einige Kinder brauchen dafür länger als andere, je nach Temperament. Aufstrebende Emotionen wie die von Mike und Lara sind nicht leicht zu kontrollieren, und deshalb sollten Eltern ihrem Kind nicht das Gefühl geben, dass es nicht in Ordnung ist, wütend zu sein: Grundsätzlich müssen Eltern Botschaften senden, dass jede Emotion in Ordnung ist, ganz egal wann sie auftritt, nicht aber jedes Verhalten rechtfertigt.

Quellen / Literatur

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Sonnleitner
Susanne Sonnleitner
Familylab-Seminarleiterin,
Naturpädagogin,
Familienpflegerin