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4 | Kontinent der Babys

4.2 Monat 2: Baby-Entwicklung

Lesezeit: ca. 10 Minuten
Überblick
Vom Engelslächeln zum sozialen Lächeln

Im zweiten Monat ist Ihr Kind offiziell kein Neugeborenes mehr, doch die Entwicklungsschritte werden dadurch bekanntlich nicht weniger. Das Säuglingsalter beginnt und langsam entdecken die Kleinen immer mehr die Außenwelt. Die Interaktion mit der Umwelt mit all ihren bedeutsamen Lehrfunktionen nimmt allmählich zu. Zwischen Ihnen und Ihrem Kind entsteht eine immer stärker werdende Bindungsbeziehung, aus der heraus sie die Welt entdecken werden.

Vom Engels- zum sozialen Lächeln

Hinreißend und engelsgleich, nicht umsonst hat das Lachen des Kindes den Namen „Engelslächeln“ erhalten. Dieses hat eine Besonderheit – die Augen ‚lachen‘ nicht mit, nur die Mundwinkel werden als Folge einer Muskelkontraktion angezogen. Das Lachen ist angeboren und wird sich etwa mit Erreichen des zweiten (bis dritten) Lebensmonats in das soziale Lächeln erweitern. Erst dann wird das Lächeln „bewusst“. Dies lässt sich auch an den Augen ablesen; das Lächeln wird typischer und trägt zur Kommunikation zwischen Eltern und Baby bei. Auch weil Ihr Baby bemerkt, dass es etwas in Ihnen auslösen kann, ist das Lächeln eine starke Bindung- und Selbstwirksamkeitserfahrung. Die lallenden Geräusche, die Ihr Kind in dieser Phase zu äußern beginnt, zeigen das Interesse am Austausch.

Interesse an der Außenwelt

Die Lust am gegenseitigen Austausch nimmt zu und Babys bringen dies mitunter durch ihre Körpersprache zum Ausdruck. Die Glucks- und Quiekgeräusche weisen auf ein vergnügtes Baby hin, dass sich freut, seine Eltern zu sehen, und versucht, deren Stimme durch Lallen und Laute zu imitieren. Die frühe Kommunikation miteinander kann am ersten Lebenstag beginnen; achten Sie aber bitte darauf, ob Ihr Kind müde wird. Erkennen Sie dies an und bieten Sie ihm Ruhe. Falls noch nicht getan, reisen Sie mit uns in den Kontinent der Bedürfnisse: Die Bindungsländer liefern tiefe Einblicke in die Bedeutung aufeinander gerichteter Aufmerksamkeit und Feinfühligkeit.

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Wachstums- und Gewichtsentwicklung

Jedes Baby hat sein eigenes Entwicklungstempo. Die Angaben von Größe und Gewicht sind von – bis Angaben. Bei Unsicherheiten in Bezug auf das Körperwachstum oder die Gewichtsentwicklung, sprechen Sie mit ihrer Hebamme oder ihrem Kinderarzt. Quelle: Daten auf Basis der Angaben der WHO (https://www.who.int/childgrowth/standards/en/)

Wachstum und Entwicklung

Die Gewichtszunahme des Babys ist weiterhin groß. Am stärksten ist sie im zweiten und dritten Lebensmonat. Durchschnittlich nehmen Kinder bis zu 850 Gramm an Gewicht zu; Unterschiede sind jedoch normal und die Gewichtszunahme kann von 500 bis 1000 Gramm reichen. Da die Körperlänge des Babys ansteigt, passt die Babykleidung innerhalb weniger Wochen nicht mehr. In den ersten 3 Lebensmonaten nimmt die Körperlänge im Durchschnitt um 3,5 Zentimeter zu, was etwa 1 Millimeter pro Tag entspricht.

Motorische Entwicklung

Wichtig: Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Deshalb dienen diese Werte als grobe Orientierung.

Die motorischen Fähigkeiten entwickeln sich fortlaufend weiter. Aktive Bewegungen und schnelles Rudern gehören zu den Lieblingsübungen des Babys. Die Bewegungen Ihres Kindes werden zwar koordinierter, doch sind die Bewegungen noch unkontrolliert. Geben Sie ihm genügend Platz, um Arme und Beine zu bewegen, sodass der Bewegungsdrang ausgelebt werden kann – frei auf einer Decke ohne Gefahrengegenstände in der Nähe. Auch auf dem Bauch beginnen Babys nun damit, die Beine zu bewegen und wild zu strampeln. Manchen Kindern ist es im zweiten Lebensmonat bereits möglich, den Kopf zu heben, wenn sie in der Bauchlage liegen. Auch die Greifversuche werden zielgerichteter, obwohl die meisten Bewegungen noch schwer zu koordinieren sind. Babys müssen noch lernen, zu greifen, da der angeborene Greifreflex noch das Öffnen der Hände erschwert.

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Motorische Entwicklung der ersten Lebensmonate

Quelle:

Krombolz, Hein; Meilensteine der motorischen Entwicklung – Zwischenergebnisse, Georg Thieme Verlag KG: Stuttgart 2019

Remo H., Largo: Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren, überarbeitete Neuausgabe, Piper: München/Berlin 2017

Experten-Tipp:

Der Säugling kann eine Lieblingslage für eine Seite entwickeln. Liegt der Kopf etwa immer auf der linken Seite, können Sie auf die rechte Seite Gegenstände zum Anschauen bereitlegen. Ebenfalls hilfreich ist es, das Baby beispielsweise in der Babywippe so zu positionieren, sodass es den Kopf auf die andere Seite drehen muss, um Sie zu beobachten, wenn Sie etwas erledigen. Da das Baby immer wieder nach seiner Mama sucht, kann so eine kleine Übung für dieses entstehen, indem Anreize für das Kopfdrehen gesetzt werden.

Das Halten des Kopfes

Die Nackenmuskeln des Babys sind noch sehr schwach, deshalb ist es essenziell, dass der Kopf immer vorsichtig stabilisiert wird. Beim Halten wie auch beim Drehen ist es notwendig, Unterstützung im Nacken-, Hals- und Kopfbereich zu bieten.


Wichtig:

Trotz der vielen Hilfe, die das Baby braucht, unterschätzen Sie nicht dessen Bewegungsfreude und achten Sie darauf, dass das Kind nie alleine auf einem Tisch oder einer Wickelablage liegt. Es entsteht schnell das Gefühl, das Baby mache keine ausschweifenden Bewegungen. Doch gehört der Sturz von einer erhöhten Ablage zu den häufigsten Unfallursachen. Deshalb: Das Kind nie ungesichert und unbeaufsichtigt liegen lassen!

Interagieren und Fördern im zweiten Lebensmonat

Im zweiten Lebensmonat haben Babys noch eine geringe Aufmerksamkeitsspanne. Die vielen Eindrücke und Reize aus der Umwelt führen weiterhin schnell zur Erschöpfung; dann muss das Kind zunächst verarbeiten, was es wahrgenommen hat. Nach einem intensiven Austausch mit Mama und Papa kann es vorkommen, dass sich das Baby wegdreht. Dies ist kein Zeichen von Abneigung, sondern bedeutet, dass es Zeit zur Reizverarbeitung benötigt. Wenn junge Babys sich abwenden, ist dies ein Zeichen ihrer Erschöpfung und muss akzeptiert werden. Die Ruhephasen sind weiterhin ein bedeutsamer Bestandteil ihrer Entwicklung. Dennoch können Eltern einiges mit ihrem Baby unternehmen. Gemeinsam an die frische Luft und spazieren zu gehen macht dem Kind bereits Freude. In einem Tragetuch oder im Kinderwagen können Eltern ihr Baby fast überall hin mitnehmen. Es sollte dennoch nicht zu hektisch sein, um eine Reizüberflutung zu vermeiden. Eine Fülle an Babyspielzeug ist im zweiten Lebensmonat nicht notwendig. Für das Baby ist es viel bedeutender, sich in Kuschel- und Schmuseeinheiten wiederzufinden und die Nähe zu den Eltern zu erleben. Hieraus entstehen so viele Gespräche und Eindrücke, dass das Baby ausreichend zu lernen und zu verarbeiten hat. Mobiles sind dennoch in der Zeit faszinierend und regen dazu an, Hände und Beine zu bewegen, was ein ausreichendes Training für Geist und Körper darstellt.

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Quelle: Fillinger, U. & Von dem Knesebeck, Dr. Monika (2005) „Gesund groß werden“, S. 18. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) [Online]. Verfügbar unter: http://netze.rhein-erft-kreis.de/stepone/data/downloads/7f/81/00/kindliche-entwicklung.pdf (Aufgerufen am: 28.10.2019).

Die Sinne werden geschärft

Die Sehfähigkeiten verbessern sich und Gesichter werden nun meist genauer erkannt. Auch die Augenbewegungen werden zielgerichteter und Babys versuchen, Dingen in der Umgebung mit dem Blick zu folgen. Besonders Augen, Nase und Mundpartien sind in dieser Phase von kindlichem Interesse. Die Faszination für Gesichter ist groß, vor allem die Augen-Nase-Region ist für das zwei Monate alte Baby interessant. Deshalb sind Mimikspiele (Mund öffnen, Mund wieder schließen – Augen öffnen, Augen wieder schließen) besonders beliebte Möglichkeiten um sich miteinander zu beschäftigen. Die Nachahmungsfreude und Konzentration auf die Augen-Nase-Region wird bei solch spielerischen Interaktionen wundervoll begleitet.

Sprachliche Entwicklung

Zwischen der sechsten und achten Lebenswoche ist meist nicht mehr nur Schreien die Ausdrucksform des Babys, sondern es werden vermehrt stimmliche Laute produziert. Das Gurren (die erste Lallphase) ist bei allen Kindern dieser Welt zu beobachten (auch taube Kinder gurren).

Entstehung des Gurrens
Die ersten Laute entstehen noch durch automatische Muskelbewegungen, ausgehend von Mund, Hals und Kehlkopf. Mit zunehmender Nutzung der Muskeln und einer höheren Anzahl an Versuchen wächst jedoch die Kontrollfähigkeit. Immer, wenn die Augen geöffnet sind, versucht das Baby, unterschiedliche Bewegungen mit dem Mund auszuführen, wiederholt diese, passt sie an, versucht es erneut und öffnet sich jeden Tag ein kleines Stück mehr der Sprache, wenn auch noch einige Schritte zu absolvieren sind.

Wachstum und Entwicklung

Die Gewichtszunahme des Babys ist weiterhin groß. Am stärksten ist sie im zweiten und dritten Lebensmonat. Durchschnittlich nehmen Kinder bis zu 850 Gramm an Gewicht zu; Unterschiede sind jedoch normal und die Gewichtszunahme kann von 500 bis 1000 Gramm reichen. Da die Körperlänge des Babys ansteigt, passt die Babykleidung innerhalb weniger Wochen nicht mehr. In den ersten 3 Lebensmonaten nimmt die Körperlänge im Durchschnitt um 3,5 Zentimeter zu, was etwa 1 Millimeter pro Tag entspricht.

Tipp:

Wenn Ihr Kind Laute von sich gibt, tun sie ruhig so, als würden Sie in einem Dialog stehen. Antworten Sie, stellen Sie Fragen und lächeln Sie – dies sind wertvolle Bindungserfahrungen. Sie fördern damit zudem die Bereitschaft des Babys, sich sprachlich auszudrücken. Die Antworten, die Sie auf die Gurrversuche ihres Kindes geben, werden aufmerksam beobachtet und stellen ein stärkendes „Feedback“ für ihr Baby dar – je vertrauter die Umgebung, desto erfolgreicher wird gelernt.

Ein Wechselspiel zwischen Eltern und Kind entsteht
Augen und Mund werden wiederholt weit geöffnet und die ersten kommunikativen Versuche bilden sich ab. Das Baby versucht schon fleißig, die Eltern nachzuahmen. Vor allem die Ammensprache, die die meisten Eltern intuitiv nutzen, um mit ihrem Kind zu kommunizieren, findet Gehör. Diese zeichnet sich aus durch:

Achten Sie darauf, dass sie mit zunehmendem Alter die Sprache anpassen und sich nicht dauerhaft in Babysprache mit Ihrem Kind unterhalten. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Babys aufmerksamer auf die oben genannten Punkte reagieren. Das heißt jedoch nicht, dass Sie sich ständig dem anpassen müssen. Sie können auch in ganz normaler Stimme zu Ihrem Kind sprechen.

Zeigen Sie Ihrem Kind Ihr Gesicht und verschiedene Formen

Erste Formen und Farben kann Ihr Kind bereits wahrnehmen; zeigen Sie doch einmal ein paar Gegenstände unterschiedlicher Natur und schauen Sie, wie Ihr Baby den Dingen folgt. Dabei ist laut einigen Untersuchungen Rot die Farbe, die Babys zuerst erkennen. Im Alter von 8 Monaten können Kinder Farben immer erfolgreicher voneinander unterscheiden. Zeigen Sie sich und kommunizieren Sie, dies dient ebenfalls zum Beziehungsaufbau.

Gehör

Auch der Gehörsinn ist im zweiten Monat umfassend entwickelt. Manche Babys weinen, wenn es ihnen zu laut wird, und suchen dann eine ruhigere Atmosphäre. Viel lieber als laute Geräusche wie Radio oder Fernsehen hört es Ihre Stimme.

Wichtige Hinweise:

Ohrenschmalz

Viele Babys produzieren im zweiten Lebensmonat große Mengen an Ohrenschmalz. Das Ohr hat eine Selbstreinigungsfunktion und sollte bei einem Kind nicht mit einem Wattestäbchen von innen gereinigt werden, da womöglich der Schmalz sonst in den Gehörgang geschoben wird. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie mit einem feuchten Tuch das äußere Ohr sanft reinigen.

Ausschlag am Po

Ein Ausschlag am Po kann durch das Wechseln der Windeln entstehen. Wundschutzcreme kann dann Abhilfe schaffen. Falls sich jedoch der Ausschlag nicht bessert, ist ein Besuch beim Kinderarzt zu empfehlen.
Windelsoor ist eine Pilzinfektion, die sich Kinder zu dieser Zeit häufiger zuziehen – doch keine Sorge, diese ist problemlos durch einen Arzt zu behandeln.

Expertentipps von Johanna Meckl (teil Ausschnitte aus Monat 1)

Weitere Informationen zum Wochenbett und dem Thema Rückbildung finden Sie im Baby-Monat 1.

Johanna-Meckl
Expertentipp
Johanna Meckl

Physiotherapeutin B. Sc. , Pilates-Trainerin, Yogalehrerin und Gesundheitsberaterin

Rückbildung und Wochenbettzeit
Die Frauenheilkunde unterteilt in Früh- und das Spätwochenbett. Beide Begriffe stehen für den körperlichen Heilungsverlauf in den ersten zehn Tagen beziehungsweise sechs Wochen nach der Geburt unabhängig davon, wie die Frau entbunden hat. Dem Wochenbett schließt sich eine längere Phase der Rückbildung an, die von Frau zu Frau unterschiedlich verläuft und abhängig von Anzahl der Schwangerschaften, Geburten, persönlicher Konstitution und alltäglicher Belastung lang und anhaltend sein kann.

Die Begriffe Wochenbett und Rückbildung enthalten aber auch den Hinweis auf notwendige mütterliche Erholungszeiten für den Körper und für die Seele. Diese Bedürfnisse nach Ruhe, Rückzug und Neuorientierung sind normale Reaktionen hervorgerufen von Schwangerschaft, Geburt, hormoneller Umstellung und körperlichen Wundheilungsprozessen. Ruhe und häusliche Unterstützung durch Familie, Freundinnen oder eine gute Nachbarin entlasten die Frau, und unterstützen ein gelingendes Stillen und ein Ankommen für Mutter und Kind.

Ein Rückbildungskurs kann frühestens sechs Wochen nach der Entbindung – in der Regel 12 Wochen nach der Geburt – begonnen werden. Er sollte sich deutlich von einem sogenannten „BodyWorkout“ unterscheiden. In den ersten Wochen nach der Geburt liegt der Fokus auf entlastenden Verhaltensweisen und adäquaten Funktionsreizen, um unnötige Belastungen auf Beckenboden, Kaiserschnittnarbe oder Bandscheiben zu vermeiden. Konkret heißt das für einen Rückbildungskurs, dass dieser detaillierte Tipps für den Alltag vermittelt, um auftretende Drücke im Bauchraum zu reduzieren. Adäquate Funktionsreize beziehen sich auf die reaktive Mitarbeit der tiefen Beckenbodenmuskulatur (Diaphragma pelvis) über Atemlenkung und Atemübungen, welche über erste Wahrnehmungs- und Spürübungen reaktiviert wird. Die Frauen sind eingeladen, ihren Beckenboden und ihre Körpermitte wieder zu spüren. Gemeinsam mit reflektorisch arbeitenden Übungen entsteht ein erstes Gefühl für den Beckenboden und die tief liegende Bauchmuskulatur. Erst wenn diese wieder erspürt wird, kann er gezielt gekräftigt werden.
Des Weiteren sollte ein Rückbildungskurs Übungen enthalten, die in den Alltag von Mutter und Baby passen, und die Frau nicht zusätzlich überfordern. Ein körperlich schweißtreibendes Training ist in der Rückbildungszeit für den Körper – besonders für das sensible Nervensystem – kontraproduktiv. Belastendes Körpertraining wie Joggen, Trampolinspringen oder Bauchübungen, wie zum Beispiel klassische „Sit ups“, belastet den überdehnten Beckenboden, verschlechtern eine Organsenkung im Becken/Bauchraum oder provozieren eine Inkontinenz. Zusätzlich kostet solch ein Training viel Kraft; Kraft, die die Frau benötigt, um erfolgreich zu stillen oder sich neu zu orientieren.

Das Ziel des Rückbildungskurses ist, die junge Mutter darin zu unterstützen, dass die durch Schwangerschaft und Geburt entstandenen Veränderungen wieder optimal zurückbilden. Wichtig für die Frauen ist zu wissen, wie sie ihren Beckenboden im Alltag entlasten und durch geeignete Techniken unterstützen kann. Dazu gehören Soforthilfen, wie der Hustendreh oder das beckenbodenfreundliche Bücken, Tragen und Heben. (Videos unter www.johannameckl.net). Hier kann auf individuelle Befindlichkeiten reagiert werden. Beispielsweise eine Rektusdiastase, die viele Frauen noch Jahre nach der Entbindung haben, benötigt ein sehr geschultes Bewegungsprogramm.

Zu guter Letzt sind die Rückbildungskurse ein wichtiger Treffpunkt, um zusammenzukommen. Die Frauen möchten sich austauschen, auch mal Sorgen loswerden und neue soziale Kontakte knüpfen.

Johanna-Meckl
Expertentipp
Johanna Meckl

Physiotherapeutin B. Sc. , Pilates-Trainerin, Yogalehrerin und Gesundheitsberaterin

RückbildungsYoga mit Baby
Yoga in der Rückbildungszeit hat die besondere Qualität von Ruhe und Entspannung. Manchmal ist es wichtiger, seine Seele zu nähren, um das Ereignis von Geburt und Schwangerschaft gut zu verarbeiten. Das Kundalini Yoga in der Rückbildungszeit gibt den Frauen Kraft anstatt Energie zu rauben. Die Übungen sind den Bedürfnissen von jungen Müttern angepasst, welche durch die integrierte Entspannung und Meditation zurückfinden in ihre Mitte und in ihre weibliche Intuition. Dies ist für eine frisch gebackene Mutter sehr hilfreich, um ihren eigenen Weg gehen zu können. Das Yoga in der Rückbildungszeit kann sechs Wochen nach der Entbindung, in der Regel aber 12 Wochen nach der Geburt, begonnen werden, vorausgesetzt Mutter und Kind sind wohlauf. Das Baby ist in diesem Kurs willkommen. Die Kinder sind noch sehr klein und vollkommen auf ihre Mutter angewiesen; sie sollten bei ihrer Bezugsperson bleiben dürfen. Für die Frauen ist es schön, zu erfahren, dass das Baby im Kurs erwünscht ist und sie beide das Yoga genießen können.

Johanna-Meckl
Expertentipp
Johanna Meckl

Physiotherapeutin B. Sc. , Pilates-Trainerin, Yogalehrerin und Gesundheitsberaterin

Pilates mit Kind
Nach einer guten Rückbildungszeit in dem der Körper wieder liebevoll umsorgt wurde, der Beckenboden neu kennengelernt und erste Körperübungen ihre Wirkung erreichten, kann die Intensität von Training und Sport allmählich gesteigert werden. Dafür eignet sich das Pilates Training hervorragend; es ist eine sehr sichere und gesunde Trainingsmethode.

Die Übungen sprechen vor allem die tief liegenden, kleinen Muskelgruppen an, die für eine korrekte und gesunde Körperhaltung sorgen. Diese tiefliegende Kernmuskulatur des Rumpfes wird im Pilates „core“ oder „powerhouse“ genannt. Pilates unterstützt besonders die Beckenbodenmuskulatur und erzielt durch Training einen deutlich flacheren und strafferen Bauch. Alle Bewegungen werden langsam und kontrolliert ausgeführt, wodurch die Muskeln und die Gelenke geschont werden. Die Übungen trainieren auf faszinierende Weise das Zusammenspiel von Kraft, Stabilität und Beweglichkeit.

Das Besondere des Pilates Trainings ist die systematische Basis der Prinzipien wie Konzentration, Kontrolle, Zentrierung, Präzision, Bewegungsfluss und Atmung. Nur wenn alle Prinzipien in einer Übung fokussiert werden und die Bewegung von einem stabilen Körperzentrum ausgeht, wird eine unscheinbar wirkende Übung auch wirklich Pilates. Deshalb verändert das Körpergefühl, die Körperhaltung und die Beweglichkeit.

Das Kind ist hier jederzeit willkommen, wird in die Übungen integriert oder kann einfach in der Nähe seiner Mutter spielen. Das fühlt sich für beide gut an und tut beiden gut.

Quellen / Literatur

Pauen, S. (2006) WAS BABYS DENKEN – Eine Geschichte des ersten Lebensjahres. München: C.H. Beck.

Remo H., Largo: Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren, überarbeitete Neuausgabe, Piper: München/Berlin 2017

Klaus, M.H., Kennell J.H. und Klaus P.H. (1997) Der erste Bund fürs Leben – Die gelungene Eltern-Kind-Bindung und was Mütter und Väter dazu beitragen können. Hamburg: Rowohlt Verlag.

Guóth-Gumberger, M. (2008) Stillen. München: GRÄFE UND UNZER VERLAG.

Nolte, Dr. med. S.H. und Nolden, A. (2013) Das große Buch für Babys erstes Jahr – Das Standardwerk für die ersten 12 Monate. München: GRÄFE UND UNZER VERLAG.

Solter, A.J. (2015) WARUM BABYS WEINEN – Die Gefühle von Kleinkindern. München: Kösel-Verlag.

Hille, K., Evanschitzky, P. und Bauer, A. (2016) Das Kind – Die Entwicklung in den ersten drei Jahren. Psychologie für pädagogische Fachkräfte. Bern/Köln: hep verlag ag.

Lohaus, A. und Vierhaus, M. (2015) Entwicklungspsychologie – des Kindes- und Jugendalters für Bachelor (3. Auflage). Berlin/Heidelberg: Springer Verlag.

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Johanna Meckl
Physiotherapeutin B. Sc. ,
Pilates - Trainerin, Yogalehrerin
und Gesundheitsberaterin